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Dortmunds Mario Götze jubelt über seinen Treffer zum 3:0. Bei Georg Niedermeier (2. v. l.), Torhüter Sven Ulreich und Ciprian Marica herrscht nur Fassunglosigkeit

© dpa

Viel zu tun im Ländle: Stuttgart bleibt Baustelle

Neben Hauptbahnhof und Stadion ist auch die Mannschaftsleistung des VfB weiterhin ausbaufähig: Stuttgart patzt auch mit veränderter Abwehr – und verliert zu Hause 1:3 gegen Borussia Dortmund.

Stuttgart - Ein Gutes hatte die zweite Niederlage im zweiten Saisonspiel der Fußball-Bundesliga. Der Stuttgarter Manager Fredi Bobic wird nicht mehr viel Zeit darauf verwenden müssen, die Klubführung von weiteren Verstärkungen zu überzeugen. Bei der 1:3 (0:3)-Niederlage des VfB gegen Borussia Dortmund konnte jeder der 40.500 Zuschauer sehen, wie groß die Probleme der Schwaben nach tiefen personellen Einschnitten sind. Bis Dienstag hat Bobic Gelegenheit auf dem Transfermarkt tätig zu werden, dann schließt die Transferliste.

Eine erste Verstärkung scheinen die Stuttgarter gefunden zu haben: Laut Bobic wird der Klub am heutigen Montag mit Mauro Camoranesi von Juventus Turin einen neuen Spieler vorstellen. Der 33 Jahre alte italienische Nationalspieler soll rund zwei Millionen Euro kosten und die rechte Seite im Mittelfeld verstärken. Gegen die Borussia zeigte der VfB, was ihm derzeit noch fehlt. "Nicht nur unser Tor kam zu spät, auch unser Kampfgeist. Wir hätten schon in der ersten Halbzeit zeigen sollen, was wir nach der 60. Minute gezeigt haben", sagte der Stuttgarter Torschütze Cacau, der in der 69. Minute zum 1:3 traf.

Auf der Seite des Siegers gab es freilich fröhlichere Töne. "Wir haben eine überragende erste Hälfte gespielt", sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp. "Das war geiler Fußball." In der Tat waren die Dortmunder von Beginn an dominierend. Bereits in der fünften Minute gingen sie in Führung, nachdem Khalid Boulahrouz eine Flanke von Marcel Schmelzer unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht hatte. Dem zweiten Treffer des BVB in der 27. Minute ging ein Fehler von Georg Niedermeier voraus, der den Ball im eigenen Strafraum ohne Bedrängnis verlor – Kevin Großkreutz spielte zu Lucas Barrios, der vollendete. Beim 3:0 in der 38. Minute wurde Niedermeier endgültig zum Pechvogel des Spiels, als er den Ball zum Dortmunder Mario Götze köpfte, der dann ebenfalls per Kopf für den BVB traf.

Eigentlich sollte eine Umstellung der VfB-Abwehr zu mehr Schwung verhelfen und Serdar Tasci besänftigen, der seit seiner Rückkehr aus dem WM-Urlaub nur auf der Bank gesessen hatte. Tasci rückte in die Innenverteidigung neben Niedermeier, Boulahrouz auf die rechte Außenverteidigerposition und Christian Träsch spielte auf der Sechser-Position. Weil sich die Rochade aber nicht positiv auswirkte, stellte Stuttgarts Trainer die Abwehr nach der Halbzeit wieder um. Das Spiel des VfB wurde tatsächlich besser; es war da allerdings längst entschieden.

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