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Den Spitzenreiter etwas kleiner gemacht: Stuttgarts Pogrebniak vor Dortmunds Subotic.

© AFP

Dortmund - Stuttgart 1:1: Tabellenführer mit halber Kraft

Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund spielt zu nachlässig und trennt sich nur mit einem 1:1 vom abstiegsbedrohten VfB Stuttgart. Trainer Klopp ärgert sich blumig.

Wenige Minuten nach dem Abpfiff bemühte sich Mats Hummels vor dem Gang in die Kabine um einen Scherz. Es sei doch alles in Ordnung, verkündete Dortmunds Manndecker, „wir haben unseren Vorsprung sogar ausgebaut“. So richtig lustig fand der Nationalspieler den Gag selbst nicht. Beim BVB ärgerten sie sich, dass sie gegen den VfB Stuttgart vor 80.720 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion nur 1:1 (0:1) gespielt und dabei den Sieg leichtfertig hergeschenkt hatten. „Wer nach diesem Spielverlauf nicht enttäuscht ist, hat nicht alle Tassen im Schrank“, verkündete Trainer Jürgen Klopp in gewohnt blumiger Diktion.

Der BVB hat in dieser Saison schon bedeutend stärkere Spiele abgeliefert, das Unentschieden bedeutet für den souveränen Spitzenreiter beim Kampf um die siebte Meisterschaft der Vereinsgeschichte zumindest einen kleinen Rückschlag. Warum der BVB trotzdem noch 13 Punkte Vorsprung auf seine Verfolger hat, zeigte die Borussia gleich zu Spielbeginn: Die Männer in Schwarz-Gelb rannten mit Hochgeschwindigkeit los, nach vier Minuten hätte Lewandowski nach herrlichem Zuspiel von da Silva die Führung erzielen können, schob den Ball jedoch freistehend am langen Eck vorbei. Danach verpuffte der Dortmunder Anfangselan zusehends, was vor allem daran lag, dass den Aktionen die Präzision und die Zielstrebigkeit fehlten. Sahin, Blaszczykowski, Götze und Großkreutz tauchten zwar immer wieder in viel versprechenden Positionen auf, doch regelmäßig war der letzte Pass zu schlampig gespielt, um wirklich Gefahr zu erzeugen. Die Stuttgarter nutzten das, um sich ein wenig zu befreien und ihrerseits einige Offensivaktionen zu starten, doch Christian Gentner und der erstmals von Beginn an auflaufende Sven Schipplock scheiterten mit ihren Kopfbällen. Wie ein Angriff wirklich meisterlich zu Ende gespielt wird, zeigten Nuri Sahin und Kevin Großkreutz zwei Minuten vor dem Pausenpfiff. Am Ende der Verwertungskette stand Mario Götze, der lässig zur Dortmunder Führung einschob.

Was ein Mal klappt, das funktioniert auch ein weiteres Mal, dachten sich die Dortmunder nach dem Seitenwechsel. Dieses Mal hießen die Stationen der Kombination Sahin, Götze und Lewandowski, doch dem Polen gelang das Kunststück, den Ball am leeren Tor vorbeizuschieben. Klopp rügte die fehlende Zielstrebigkeit: „Das war eine super herausgespielte Situation, und wir machen das 2:0 nicht.“

So blieben die Stuttgarter im Spiel. Sie stemmten sich weiter mit großem Engagement gegen die drohende Niederlage und wurden für ihren leidenschaftlichen Kampf belohnt: Pawel Pogrebnjak schloss in der 84. Minute einen wunderbaren Angriff mit einem fulminanten Schuss in den Winkel ab. „Dass wir uns bei einer 1:0-Führung auskontern lassen, darf nicht passieren“, sagte Hummels: „Das war ein klarer taktischer Fehler.“ Die Stuttgarter nahmen das Entgegenkommen dankend an. Unter Trainer Bruno Labbadia zeigt sich der VfB stark verbessert. „Wir haben uns den Punkt absolut verdient, weil wir viel investiert haben“, sagte Labbadia. „Das tut der Mannschaft gut.“

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