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Kreis des Glücks. Annekatrin Thiele, Carina Bär, Julia Richter und Britta Oppelt jubeln über den WM-Titel. Foto: dpa

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Sport: Tanz auf dem Tangeum-See

Die Deutschen überzeugen bei der Ruder-WM – der Doppelvierer der Frauen holt den Titel.

Berlin - Der Siegersteg wurde zur Tanzfläche. Als der Welthit „Gangnam-Style“ des südkoreanischen Rappers Psy erklang, waren alle Anstrengungen mit einem Mal vergessen. Dekoriert mit Gold entzückten die neuen und alten Weltmeisterinnen die Zuschauer und Fotografen mit einer kleinen Tanzeinlage.

Schon die Medaillenvergabe wenige Minuten zuvor hatte bei Schlagfrau Britta Oppelt große Gefühle hervorgebracht. „Das Erlebnis, auf dem Podest in der Mitte zu stehen und die Nationalhymne zu hören, ist mit Worten nicht zu beschreiben“, sagte die Berlinerin. „Das ist wahnsinnig schön.“ Ein Jahr nach dem zweiten Platz bei den Olympischen Spielen von London ist der DRV-Doppelvierer wieder das Maß aller Dinge. Beim souveränen Start-Ziel-Sieg in Südkorea ließ das in diesem Jahr ungeschlagene Team der Konkurrenz aus Kanada und Polen nicht den Hauch einer Chance. Im Ziel betrug der Vorsprung mehr als eine Bootslänge. Den fast perfekten Auftritt am Samstag auf dem Tangeum-See von Chungju wertete Annekatrin Thiele als Indiz für gewachsenen Teamgeist. „Wir sind ja so etwas wie die alten Hasen und können uns aufeinander verlassen“, sagte die Leipzigerin.

Die Hoffnungen des Männer-Doppelvierers auf einen neuerlichen Coup erfüllten sich dagegen nicht. Anders als vor einem Jahr im Kampf um olympisches Gold mussten sich Schlagmann Tim Grohmann aus Dresden und seine Mitstreiter diesmal den Kroaten geschlagen geben. Das sehenswerte Finish des DRV-Teams konnte den Sieg Kroatiens zwar nicht gefährden, stellte aber im engsten Rennen des ersten Finaltages immerhin Rang zwei hinter den aufkommenden Briten sicher. „Wir haben am Start ein bisschen was verschenkt. Dennoch war es unser bestes Saisonrennen“, befand Grohmann.

Nicht nur die Medaillen der beiden Doppelvierer stimmten Marcus Schwarzrock am Ende des ersten Finaltages überaus positiv. Zur Freude des DRV-Cheftrainers hielt auch der leichte Frauen-Doppelzweier dem Druck stand. Das Duo Lena Müller aus Ulm und Anja Noske aus Saarbrücken belegte hinter den Favoritinnen aus Italien und den USA Rang drei. „Das war der Lohn für verdammt harte Arbeit“, sagte Noske.

Dass dem leichten Männer-Doppelzweier mit Rang fünf ein Podiumsplatz erwartungsgemäß verwehrt blieb, konnte die Laune von Schwarzrock nicht trüben. „Einmal Gold, einmal Silber, einmal Bronze – damit können wir bisher zufrieden sein“, sagte er. Und der DRV-Chefcoach hofft noch auf weiteres Edelmetall am zweiten Finaltag. Als Mitfavorit geht am Sonntag der Deutschland-Achter (9.33 Uhr/live bei Eurosport) ins Rennen. Stärkste Konkurrenten dürften die Briten und die Amerikaner sein. Gute Chancen haben zudem Marcel Hacker im Einer und der Männer-Doppelzweier. Achter-Ruderer Eric Johannesen aus Hamburg stellte für den Schluss der Weltmeisterschaft ein Spektakel in Aussicht: „Das wird in diesem Jahr sicherlich ein sehr enges Rennen. Die Engländer haben im Vorlauf gezeigt, dass sie wieder da sind. Sie hatten gegenüber uns die schnelleren Zwischenzeiten.“ dpa

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