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Verhaltener Luftsprung. Leverkusens Stefan Kießling hebt im Duell gegen den AS Monaco ab.

© dpa

Uefa Champions League: Bayer 04 Leverkusen verpasst durch 0:1 gegen AS Monaco den Gruppensieg

Ein 0:0 hätte zum Gruppensieg gereicht. Doch Bayer Leverkusen verliert auch das Rückspiel gegen den AS Monaco 0:1, ist aber zumindest vorzeitig für das Achtelfinale der Champions League qualifiziert.

Es hätte die Krönung einer bisher überaus gelungenen Champions-League-Saison für Bayer 04 Leverkusen sein sollen. Doch das 0:1 (0:0) gegen den AS Monaco sorgte für Ernüchterung nicht nur bei den 26.230 Zuschauern im Stadion. Ein Remis hätte der Mannschaft von Trainer Roger Schmidt bereits genügt, um vorzeitig als Gruppenerster in das Achtelfinale einzuziehen. Eine solch gute Bilanz hatten die Rheinländer noch nie zuvor vorzuweisen. Doch wie bereits im Hinspiel war der Gegner für die Leverkusener zu unbequem. Der Gruppensieg ist mit einem Sieg in letztem Gruppenspiel bei Benfica Lissabon aber noch möglich. Da am frühen Abend Zenit St. Petersburg gegen Benfica Lissabon 1:0 gewann, ist den Leverkusener mindestens Platz zwei und das Erreichen der K.-o.-Runde sicher.

„Natürlich sind wir riesig enttäuscht. Wenn man das Spiel sieht, kann man nur enttäuscht sein. Heute war es fast noch schlimmer als im Hinspiel“, sagte Schmidt. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Die haben nur eine gute Aktion und machen das Tor“, meinte Simon Rolfes kritisch. Und Torwart Bernd Leno sagte: „Das ist ärgerlich. Es ist enttäuschend, dass wir es heute nicht geschafft haben.“

Es ist das bemerkenswerte an dieser noch jungen Saison, dass die Mannschaft von Roger Schmidt gegen jeden Gegner scheinbar ohne jegliche Selbstzweifel auftritt. Auch gegen den AS Monaco begann die Werkself wieder so forsch und offensiv ausgerichtet, als sei diese Herangehensweise an eine Champions-League-Partie das Normalste auf der Welt. Allerdings hat sich dieser Fakt auch bereits bis ins Fürstentum herumgesprochen. Und den Gegnern der Leverkusen ist mittlerweile eines gemein: Sie bilden regelmäßig zwei Abwehrriegel, die es Bayer 04 besonders schwer machen soll, vor das gegnerische Tor zu gelangen. Dieses Mittel der Monegassen sollte seine Wirkung erzielen.

Monaco hatte schon das erste Spiel 1:0 gegen Leverkusen gewonnen

Zwar probierte es Hakan Calhanoglu kurz nach Anpfiff mit einem ersten Distanzschuss und auch Wendell versuchte nach 14 Minuten seine Schusskraft unter Beweis zu stellen. Doch es fehlte den Rheinländern der Platz, um das eigene hohe Spieltempo zu nutzen und in die entscheidenden, gefährlichen Bereiche des Feldes vorzudringen. Je länger die Partie dauerte, desto umkämpfter und nickliger wurde diese Begegnung, was den Spielfluss deutlich beeinträchtigte. Es war dem Team von Trainer Leonardo Jardim deutlich anzumerken, dass es sich vorgenommen hatte zu punkten, um sich im letzten Gruppenspiel die Möglichkeit zu bewahren, ins Achtelfinale einzuziehen.

Die größte Tor-Möglichkeit in der ersten Halbzeit hatte Sven Bender nach knapp einer halben Stunde, der erneut mit einem Distanzschuss lediglich die Querlatte des monegassischen Tores traf. Allerdings gelang es den Leverkusenern in der ersten Hälfte fast vollständig, den Gegner vom eigenen Tor fernzuhalten. Torhüter Bernd Leno musste nicht einmal eingreifen, weil die wieder einmal sehr weit vor dem eigenen Tor agierende Leverkusener Abwehrkette sämtliche Angriffsbemühungen bereits im Keim erstickte.

Allerdings war das Erzielen von Toren ohnehin nicht gerade die Stärke des AS Monaco in diesem Wettbewerb. Vor dieser Begegnung hatten sie das Kunststück fertiggebracht, mit lediglich einem erzielten Treffer und einem Gegentreffer, fünf Punkte für sich zu verbuchen. Das bis dahin einzige Erfolgserlebnis hatte ausgerechnet der mittlerweile 33 Jahre alte Ex-Leverkusener Dimitar Berbatov, der im Hinspiel gegen die Werkself traf und damit den einzigen Sieg seines Teams perfekt machte. Diesen Minimalismus schien der AS Monaco auch im Rückspiel fortsetzen zu wollen, bis Lucas Ocampos nach 78 Minuten nach Vorbereitung von Berbatov zur Führung für die Monegassen traf.

Der eingewechselte Josip Drmic hatte vor und nach dem Rückstand noch jeweils zwei gute Möglichkeiten, ihm war allerdings die mangelnde Spielpraxis anzumerken. Erst scheiterte er an seinen Nerven und später an Torhüter Danijel Subasic. Der Gastgeber versuchte in den letzten Minuten des Spiel noch einmal alles, um irgendwie noch den Ausgleich zu erzielen, doch die Mühe war letztlich vergebens.

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