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Union gegen Union: Acht Tore als Nebensache

"Willkommen in Berlin": Der 1. FC Union Berlin besiegt den Schwesterverein SC Union 06 mit 7:1 - doch von den Flüchtlingen, denen mit dem Spiel der Kontakt zu Berlinern erleichtert werden sollte, fanden nur wenige den Weg auf die Tribüne.

Berlin - Der 1. FC Union hat das erste Vorbereitungsspiel 2015 gewonnen. Beim 7:1 (1:1)-Sieg tat sich der Zweitligist gegen den fünf Klassen tiefer spielenden SC Union 06 aber lange schwer. Zweimal Martin Kobylanski, Steven Skrzybski, Eroll Zejnullahu, Michael Parensen und Bajram Nebihi erzielten nach der Pause die Tore zum Sieg. Zuvor hatten Sebastian Polter für die Profis und Claudio Cassol für den Landesligisten getroffen.

Der sportliche Aspekt war bei dem Aufeinandertreffen aber nur zweitrangig. Beide Klubs teilen eine gemeinsame Vergangenheit und gingen einst aus der SG Union Oberschöneweide hervor. Anlässlich des 100. Jubiläums des Ursprungsvereins waren die Moabiter bereits im Mai 2006 in Köpenick zu Gast gewesen. Das Ergebnis war ähnlich, der damalige Oberligist siegte 6:0. Vor neun Jahren waren 1000 Zuschauer gekommen, nun waren es bei freiem Eintritt sogar etwa 500 mehr. „Die Stimmung war sehr gut“, sagte Innensenator Frank Henkel, der das Spiel wie Sozialsenator Mario Czaja auf der Tribüne verfolgte. Etwas bedauerlich sei aber, dass nur wenige der etwa 300 Flüchtlinge, die in zwei Traglufthallen auf einem Nebenplatz untergebracht sind, den Weg ins Stadion gefunden hätten, sagte Henkel. Das Spiel stand unter dem Motto „Willkommen in Berlin“ und sollte Sportler, Fans und Flüchtlinge einander näherbringen. Peter Stark, Urgestein von Union 06, war trotzdem zufrieden: „Das war ein Highlight. Und wir sind sehr froh über die Hilfe des großen Bruders.“ Julian Graeber

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