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Trauer in blauschwarzgelb. Christoph Menz auf dem Sandhausener Rasen.

© dpa

Nach Fehlstart: Union hofft aufs Derby

Nur ein Punkt aus drei Spielen: Union hat den Saisonstart verpatzt. Nun richtet sich der Blick auf das Spiel gegen Hertha BSC - ein Sieg könnte die Anhänger vorerst wieder versöhnen.

Der Protest der Anhänger des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union fiel zurückhaltend aus. „Schämt euch!“, riefen einige Fans den sich nähernden Spielern nach der 0:2-Niederlage beim SV Sandhausen zu. Viele Akteure blieben dennoch am Zaun zum Gästeblock stehen, um mit den Anhängern zu diskutieren. Die recht sachlichen Gespräche gipfelten in eine Forderung, die noch mehrfach am Freitagabend zu hören war: „Nun müsst ihr eben Hertha schlagen!“

Ein Sieg in dem brisanten Spiel gegen den Lokalrivalen am 3. September im Stadion An der Alten Försterei kann den schwachen Start in die Zweite Liga mit nur einem Punkt aus drei Begegnungen nicht mehr vergessen machen, aber auf jeden Fall kaschieren. „Wir müssen die Arschbacken zusammenkneifen und uns zusammenraufen. Im Derby haben wir die große Chance, vieles gut zu machen“, sagte der in Sandhausen passabel spielende Union-Kapitän Torsten Mattuschka. „Jetzt weiß jeder, was die Stunde geschlagen hat. Im Derby müssen wir von der ersten Sekunde an fighten, der Rasen muss brennen. Wir müssen endlich mal ein Spiel gewinnen.“

Nur mit dieser Einstellung kann das Saisonziel wieder kurzfristig in Sichtweite kommen. Platz fünf bis sieben hatte der Verein ausgerufen, nachdem Union in der vergangenen Spielzeit Rang sieben erreicht hatte. Die aktuelle Situation kommt auch für die sportliche Leitung überraschend. „Das ist deutlich zu wenig“, sagte Trainer Uwe Neuhaus. „Wenn man sieht, wie die Spiele liefen, sind wir selbst schuld. Das macht die Sache nicht besser.“ Wenn man chancenlos untergehe, sei es noch einen Tick schlimmer. „Wir dürfen aber auch nichts schönreden. Wir wissen schon, dass wir jetzt gehörig Druck haben.“ Auch er hofft aufs Derby: „ Da müssen wir alles tun und uns gründlich vorbereiten.“

Der Ball kommt dabei aber nicht so schnell wieder ins Spiel. Dem Auslaufen nach der Rückreise mit dem Bus in der Nacht zum Sonnabend folgt ein trainingsfreier Sonntag. Für Montag hat Neuhaus einen Krafttest in der Pyramide an der Landsberger Allee angesetzt, am Dienstagvormittag einen Laktattest in der Dörpfeldstraße. Die aktuellen Sorgen der Mannschaft liegen aber wohl nicht im körperlichen Bereich. „Wir hatten in den ersten drei Meisterschaftsspielen und im Pokal nach vorn zu wenig Durchschlagskraft. Die Flanken sind zu unpräzise, wir kombinieren zu wenig, wir schießen zu wenig“, erklärte Neuhaus. „Das ist im Moment unser Problem. Wir können uns nicht an der für die Zuschauer vielleicht schönen Spielweise ergötzen.“

In punkto Aufstellung und Taktik scheint Neuhaus auch noch in der Probierphase zu sein. Noch sind einige Positionen in der Stammelf umkämpft. Zudem fruchtete das in Sandhausen zunächst praktizierte 4-1-4-1-System nicht wirklich.

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