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Kein Handschlag. Jupp Heynckes (r.) nimmt Franck Ribéry vom Feld, was der Franzose gar nicht gut findet.

© dapd

Von wegen gelassen: Bayern im Zustand der Dauerhysterie

Es läuft nicht mehr rund bei den Bayern. Und plötzlich wird all das hinterfragt, was in der Hinrunde noch großartig war - inklusive Trainer Jupp Heynckes.

Wie wohlfeil es ist, nun, da der FC Bayern sich „in die Scheiße gespielt“ hat – bitte, das ist O-Ton Karl-Heinz Rummenigge – wie billig ist es, nun alles infrage zu stellen, was gestern noch grandios war, insbesondere Trainer Jupp Heynckes. Der macht, was er in der Hinrunde gemacht hat: Entschleunigen, die Spieler wie erwachsene Menschen behandeln, Gelassenheit verströmen in dem dauerhysterischen Klub. Wunderbar, haben vor wenigen Wochen alle gesagt, das kann nur ein Mann mit der Erfahrung eines Jupp Heynckes. Schrecklich, sagen nun alle, das hat man eben davon, wenn man einen Trainer dieses Alters engagiert, der hat eben kein Gespür für Neuerungen mehr, keine Idee für eine frische Spielkultur.

(Nur am Rande: Mal sehen wie lange es dauert, bis die heute gefeierte Erfahrung des Otto Rehhagel als Altersstarrsinn tituliert wird.)

Die Probleme des FC Bayern, die waren auch in der Hinrunde bekannt. Dass der Kader zu klein ist und die Ergänzungsspieler die Stars allenfalls ansatzweise vertreten können, das war schon vor Wochen so, trat nur nicht zutage. Dass Arjen Robben, der Mann mit der wohl dicksten Krankenakte der Fußballgeschichte, seine Zauberstückchen nur im absolut fitten Zustand vollführen kann, ist auch keine Erkenntnis der Krise. Keine Frage, es läuft nicht rund bei den Bayern, wohl auch weil Nationalspieler wie Badstuber und Boateng plötzlich Wege laufen, die für sie nicht vorgesehen sind. Aber auch keine Frage, es wird wieder rund laufen beim FC Bayern, denn, um beim Bild des Karl-Heinz Rummenigge zu bleiben, hinsetzen ist in der aktuellen Lage nicht empfehlenswert.

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