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Sport: Woche der Klarheit

Für Albas Basketballer beginnt heute gegen Braunschweig die wohl entscheidende Saisonphase

Berlin - Von Anspannung ist nichts zu spüren an diesem Dienstagmorgen. In der Trainingshalle von Alba Berlin erwachen die Lebensgeister der Profis gerade erst. Center Miroslav Raduljica steht unter einem Korbanlage und zwirbelt den Ball ein paar mal mit lässigen Bewegungen, erst links, dann rechts, durch den Ring. Aufbauspieler Heiko Schaffartzik unterhält sich leise mit Tadija Dragicevic, der angeschlagene Julius Jenkins trabt im Kraftraum im Zeitlupentempo auf dem Laufband, allein Routinier Sven Schultze absolviert schon schwitzend Kräftigungsübungen für Rücken- und Bauchmuskulatur. Wenn Albas Basketballer am Freitagabend gegen Braunschweig antreten (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof), werden sie sicherlich mit mehr Feuer zu Werke gehen – das Spiel ist das erste von drei äußerst wichtigen Partien gegen Bundesliga-Spitzenmannschaften.

„Es geht jetzt richtig los. Die nächsten Spiele werden ein Prüfstand“, sagt Heiko Schaffartzik. „Mal gucken, wo wir stehen.“ Auf den Test gegen den aktuellen Tabellenfünften Braunschweig folgt am Sonntag ein Auswärtsspiel beim Zweiten Frankfurt, ehe am kommenden Sonnabend Spitzenreiter Bamberg in Berlin zu Gast ist. In der Hinrunde verloren die Berliner in Braunschweig und erlebten beim Deutschen Meister in Bamberg die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte, allein Frankfurt konnten sie knapp mit 81:77 bezwingen. Seitdem hat sich viel verändert, Alba verpflichtete einen neuen Trainer und veränderte den Kader. Jetzt sieht es so aus, als habe die Mannschaft sich gefunden. Seit Spielmacher Taylor Rochestie im Februar verpflichtet wurde, hat Alba in der Bundesliga nicht mehr verloren. Auch wenn alle vier Siege nicht gerade gegen Topteams gelangen, scheinen die Spieler immer besser zu verstehen, was Trainer Muli Katzurin von ihnen will. „Das Team arbeitet gut, die Spieler ziehen mit, wir machen Fortschritte“, sagt der Israeli.

Rochestie ist bei Katzurin als Spielmacher gesetzt, zuvor war unklar, ob Schaffartzik, Hollis Price oder Marko Marinovic das Team führen sollten. Price und Marinovic haben Alba mittlerweile verlassen, Schaffartzik hat sich mit der Rolle als Rochesties Back-up arrangiert. „Ich bin immer für Klarheit“, sagt der 27-Jährige. „Jetzt habe ich eine klare Aufgabe.“ Schaffartziks Spielzeit hinter Rochestie ist überschaubar, ein Problem damit hat er nicht: „Es geht darum, dass wir gewinnen. Und jetzt gewinnen wir, deswegen macht man das gerne.“ Seine Rolle beschreibt der Nationalspieler als „eher passiv“, er müsse eben „das Spiel aufbauen, hart verteidigen, den richtigen Leuten den Ball geben“. Das waren in dieser Saison meist die besten Werfer Derrick Allen und Julius Jenkins, mit Raduljica ist eine gewichtige Option dazugekommen. Jenkins droht allerdings heute mit Ellbogenproblemen auszufallen.

Sollte Alba in den kommenden acht Tagen alle drei Spiele gewinnen, könnten die Berliner Frankfurt noch vom zweiten Platz verdrängen. Andernfalls droht die Klarheit, sich eher mit den Plätzen drei bis fünf beschäftigen zu müssen.

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