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Diego Benaglio fliegt vergebens. Das 1:0 für Mainz kann der VfL-Torwart nicht verhindern. Am Ende siegen die Mainzer glücklich mit 2:0.

© dapd

Update

Wolfsburg - Mainz 0:2: Mainz siegt glücklich gegen Wolfsburg

Felix weiter im Pech: Wolfsburgs Trainer Magath muss mitansehen, wie seine Mannschaft weiter in den Tabellenkeller rutscht. Gegen Mainz verlieren die Wolfsburger 0:2, obwohl sie das Spiel weitgehend bestimmen.

Von Christian Otto

Ihr bester Mann saß kurz nach dem Abpfiff ratlos auf einer Werbebande und musste getröstet werden. Das Bild des Jammers, mit dem der unglückliche Diego ein weiteres missglücktes Heimspiel abrundete, stand Modell für den Gemütszustand der Profis des VfL Wolfsburg. Sie haben erst zwei Tore in sechs Saisonpartien erzielt und sind schon bis auf den 16. Tabellenplatz. Das niedersächsische Ensemble hinterließ nach der 0:2 (0:2)-Heimpleite gegen Mainz 05 einen ziemlich ratlosen Eindruck. Einem deutlichen Chancenplus der Wolfsburger standen zwei Mainzer Tore gegenüber, die dem Gast die nötige Sicherheit gegeben hatten.

„Wir haben wenig zugelassen und die Ordnung nicht verloren“, sagte der überragende Andreas Ivanschitz, der die Treffer von Junior Diaz (27. Minute) und Adam Szalai (37.) mit gefühlvollen Hereingaben vorbereitet hatte.

Deutlich mehr Torchancen, Eckbälle in Serie, aber kein Erfolgserlebnis: Wirklich gute Erklärungen für eine Partie, in der vor allem die Wolfsburger Offensivspieler Ivica Olic und der zur Halbzeit eingewechselte Bas Dost versagt hatten, konnte keiner der Hauptdarsteller vorbringen. „Wir hatten 20, 30 Flanken, aber kein Tor. Das ist Pech. Uns fehlt die Effizienz“, sagte Abwehrchef Naldo, der beim Mainzer Führungstreffer einen Schritt zu spät gekommen war. Das 0:1, durch den in der Fußball-Bundesliga noch weitgehend unerfahrenen, aus Costa Rica stammenden Diaz erzielt, ebnete der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel den Weg zu einem umjubelten Erfolg. Die Mainzer schafften es mit ein wenig Glück, aber auch viel Geschick, ihren Erfolg über die Zeit zu retten.

Bildergalerie: So lief der 6. Spieltag

Der missglückte Saisonstart einer wieder einmal runderneuerten Wolfsburger Mannschaft, die mit fünf Punkten aus sechs Spielen eine miserable Bilanz abgeliefert hat, zog im Stadion überraschend wenig Ungemach nach sich. Vereinzelten „Magath raus“-Rufen setzte der harte Kern unter den 23.795 Zuschauern sogar aufmunternden Applaus entgegen. Neben einer kläglichen Chancenauswertung wurde zumindest honoriert, dass sich die Wolfsburger Elf mit hohem Tempo und bis zur letzten Sekunde gegen die drohenden Niederlage gestemmt hatte.

„Ich will nach sechs Spieltagen noch keine Saisonbilanz ziehen und mache meinen Job, so gut ich kann. Der Rest interessiert mich nicht“, sagte VfL-Boss Magath. Die bohrenden Fragen, ob er sich Sorgen um seine eigene Zukunft in Wolfsburg macht, ließ er routiniert und nahezu regungslos über sich ergehen. Sachlich und trotzig hielt der 59-Jährige die schützende Hand über seine nicht funktionierende Mannschaft. Die Mimik und Gestik von Magath lassen trotz der Wolfsburger Misere den Schluss zu, dass er weiter gewillt ist, viel Geduld für seine verunsicherten Spieler aufzubringen.

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