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Auf Kurs. Unions Kapitän Benjamin Kessel will den sechsten Rang halten.

© dpa

Zweite Liga: Union Berlin: Auf dem Weg zum Saisonziel

Von den vergangenen sieben Spielen verlor der 1. FC Union nur eins und konnten sich bis auf Platz sechs vorschleichen. Setzen die Berliner diesen Weg gegen Nürnberg fort?

Vor einigen Wochen wünschte sich André Hofschneider einen ganz bestimmten Gegner. Wenn es möglich wäre, würde er am liebsten gegen den 1. FC Nürnberg spielen, sagte der Trainer des 1. FC Union Berlin. Das verwunderte, schließlich hatten die Nürnberger seit 18 Spielen nicht mehr verloren, aber Hofschneider begründete seine Wahl mit einer einfachen Rechnung: „Je länger eine Serie dauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie reißt.“ Nun muss Union Berlin am heutigen Samstag tatsächlich beim 1. FC Nürnberg antreten (13 Uhr/Sky), und Hofschneider hat seine Meinung etwas revidiert, eben aus Gründen der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die Gastgeber haben zuletzt zwei Mal in Folge verloren, bei einer Mannschaft dieser Klasse dürfte das nicht ewig so weitergehen. Doch mit dem Gegner will sich Hofschneider gar nicht allzu sehr beschäftigen. Lieber redet er über die eigenen Stärken. „Wir haben inzwischen auch einiges zu bieten“, sagt Hofschneider.

Der 1. FC Union Berlin ist im Frühjahr 2016 unter seiner Führung zu einer Mannschaft geworden, gegen die kein Gegner in der Zweiten Liga gern antritt. In der Abwehr stabil, im Angriff gefährlich, und die Spieler sind voller Selbstvertrauen. Anders als in der Hinrunde lässt sich Union von Widrigkeiten nicht mehr aus dem Konzept bringen. Als Eintracht Braunschweig zuletzt wie aus dem Nichts der Ausgleich gelang, reagierten die Berliner nicht etwa geschockt, sondern antworteten sofort mit der erneuten Führung. Oder als gegen St. Pauli alle verfügbaren Rechtsverteidiger ausfielen und Offensivspieler Adrian Nikci problemlos die Rolle ausfüllte und Union ohne Gegentor blieb. Wer derzeit in der Abwehr spielt, scheint egal, das Gefüge steht.

Gegen die ersten fünf holte Union aus sieben Spielen nur fünf Punkte

Das alles führte zu einer erfolgreichen Serie: Von den vergangenen sieben Spielen verloren die Berliner nur eins und konnten sich bis auf Platz sechs vorschleichen. Zu spät zwar, um noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen, aber immer noch rechtzeitig, um anzudeuten, was im Hinblick auf die kommende Spielzeit mit dem aktuellen Kader möglich ist. Dann soll mit dem neuen Trainer Jens Keller der Aufstieg angegangen werden. Aber ist Union tatsächlich gut genug dafür?

Die bisherigen Auftritte gegen Spitzenmannschaften generieren Zweifel. Gegen die ersten fünf holte Union aus sieben Spielen nur fünf Punkte. Gewonnen wurde dabei nie. „Was uns fehlte, war die Konstanz. In allen Spielen außer in Freiburg und Leipzig haben wir angedeutet, dass wir in der Lage sind mitzuhalten. Wir konnten unsere Leistung aber nicht über die komplette Zeit abrufen“, sagt Hofschneider. Unions Trainer ist sich sicher, dass seine Mannschaft das nötige Potenzial besitzt, um auch die Besserplatzierten zu schlagen. Nun soll sie es zeigen.

Union trifft am Saisonende neben Nürnberg noch auf Bochum, Bielefeld und Freiburg. Außer Bielefeld alles Teams aus der Spitzengruppe. Ein erfolgreicher Schlussspurt würde den Spielern viel Selbstvertrauen über die Sommerpause hinaus verleihen. Nicht die schlechteste Voraussetzung für eine erfolgreiche neue Saison. „Wir wollen unseren sechsten Platz bis zum 34. Spieltag mindestens verteidigen“, sagt Kapitän Benjamin Kessel. Union hätte in diesem Fall sein Saisonziel erreicht.

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