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Christoph Gröner

© Mike Wolff

Bauunternehmer Christoph Gröner: Einer, der richtig anpackt

Christoph Gröner hat eine beeindruckende Karriere hingelegt: vom jungen Bauunternehmer zum kapitalmarktfähigen Projektentwickler. Und er hat große Pläne für Berlin.

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Ausgelacht habe man ihn, als er 2008 nach Berlin kam, um hier Mietwohnungen zu entwickeln. Und noch mehr gelacht habe man, als er kurz danach sein erstes Projekt für 50 Millionen Euro auflegen wollte. "Ich war mit meiner Prognose, was die Miet- und Wohnraumentwicklung in Berlin betrifft, allein", sagt Christoph Gröner heute. "Meine ersten Projekte habe ich mit null Kredit gekauft. Ich habe mir die Kaufpreise zusammengeliehen, weil man von den Banken damals keinen Cent bekommen hat." Der Markt sei vollkommen zerrüttet gewesen.

Wie er zu seinem ersten Projekt in Berlin kam, daran erinnert sich Christoph Gröner noch ganz genau: Am selben Tag im Oktober 2008 kam sein viertes Kind zur Welt. Während im Kreißsaal seine Tochter geboren wurde, startete am Amtsgericht das Verfahren für das Projekt in Lichtenberg. Gröner sicherte sich per Handy den Zuschlag. Es ging um das Gelände der ehemaligen Textilfabrik VEB "Fortschritt" gegenüber dem Rathaus in der Möllendorfstraße. Zwei Jahre später baute die CG Gruppe das ehemalige Fabrikgebäude komplett zu Wohnungen um, hinzu kamen Neubauten.

Sehnsucht nach dem Meer geweckt

Es ist Montagmorgen, Christoph Gröner sitzt an seinem Schreibtisch in Charlottenburg. In der Firmenzentrale geht es trubelig zu, neue Mitarbeiterfotos sollen gemacht werden. Später am Tag wird Gröner nach Leipzig fahren, wo das Immobilienunternehmen, das die Initialen des Mittvierzigers trägt, vor mehr als 20 Jahren entstand. Es ist der Beginn einer typischen Woche, in der der Chef alle fünf Standorte der CG Gruppe besuchen will, um präsent zu sein – bei den Projekten und bei seinen mehr als 250 Mitarbeitern. Dass er diese mitnehme, sie für seine Sache und seine Projekte begeistern könne, das sei das wichtigste Kriterium für seinen Erfolg. Dazu fällt ihm ein Bild ein, das er selbst zwar etwas plakativ findet, aber trotzdem zum Besten gibt: "Wenn du ein Schiff bauen möchtest, dann suche nicht das Material und die Menschen, die es bauen können, sondern wecke die Sehnsucht, über das Meer zu segeln."

Das "Schiff", das Christoph Gröner und seine Mitarbeiter gebaut haben, ähnelt eher einer Flotte: Projekte der CG Gruppe für 380 Millionen Euro werden nach eigenen Angaben aktuell ausgeführt, für weitere Projekte im Rahmen von etwa 500 Millionen Euro sind die Verträge bereits unterzeichnet. Noch größer fallen die Zukunftspläne aus: Ein Investitionsvolumen von circa 1,8 Milliarden Euro werde vorbereitet, heißt es. Die CG Gruppe firmiert inzwischen als Aktienholding. Gröner bildet mit seinen Dutzenden Projektgesellschaften fast die gesamte Wertschöpfungskette der Immobilie ab – vom Bau- und Nutzungskonzept über die Umsetzung bis hin zu Vermarktung und Verwaltung. [...]

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