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Entwicklung eines ersten Prototypen im Projekt 3DMIN

© UdK

Drittmittel machen’s möglich: Wie externe Partner die Lehre unterstützen

Für Alberto de Campo, UdK-Professor für Computational Art, und Projektkoordinator Till Bovermann ist Musik "alles was entsteht, wenn jemand mit künstlerischer Absicht ein klangliches Erlebnis gestaltet". Mit diesem sehr weit gefassten Blick lassen sich hervorragend Musiker, andere Künstler und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen zusammenbringen, um Hörgewohnheiten in Frage zu stellen.

Für Alberto de Campo, UdK-Professor für Computational Art, und Projektkoordinator Till Bovermann ist Musik "alles was entsteht, wenn jemand mit künstlerischer Absicht ein klangliches Erlebnis gestaltet". Mit diesem sehr weit gefassten Blick lassen sich hervorragend Musiker, andere Künstler und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen zusammenbringen, um Hörgewohnheiten in Frage zu stellen.

So geschieht es in dem von UdK Berlin und TU Berlin gemeinsam konzipierten Forschungsprojekt "Design, Development and Dissemination of New Music Instruments", kurz 3DMIN genannt. Darin arbeiten Wissenschaftler und Studierende der UdK Berlin und der TU Berlin an Konzepten für neue Musikinstrumente, entwickeln funktionierende Prototypen und setzen so eine Diskussion jenseits musikwissenschaftlicher Einordnungen und Kategorisierungen in Gang. Gefördert wird ihr Projekt von der Einstein Stiftung Berlin – damit ist es eines von derzeit über 110 Projekten, die an der UdK durch Drittmittel gefördert werden.

"Nix wäre gegangen ohne Drittmittel", sagt auch UdK-Professorin Karin Schumacher, die 1990 gemeinsam mit der Entwicklungspsychologin Claudine Calvet (FU Berlin) und der Statistikerin und HU-Professorin Martina Stallmann die Idee für ein besonderes Verfahren zum Wirkungsnachweis musiktherapeutischer Arbeit mit autistischen Kindern hatte. Sie entwickelten das so genannte EBQ-Instrument, mit dem durch Videoanalyse die Interaktion zwischen Therapeut und Kind genau betrachtet werden kann. Ein weiteres Forschungsprojekt nutzt heute dieses Instrument und wird in Kooperation mit dem musiktherapeutischen Forschungsinstitut der Uni Research Health (GAMUT) in Bergen, Norwegen durchgeführt.

Humboldtsche Ideale wie Freiheit und Einsamkeit werden aufgegriffen

Auch aus Drittmitteln finanziert ist das Studium Generale der UdK Berlin. Unter dem Titel „Diversität im Dialog“ werden hier aktuelle Fragen aus Kunst, Kultur und Gesellschaft aufgegriffen und in kulturwissenschaftlichen Kontexten erforscht. Geleitet wird es vom UdK-Professor Thomas Düllo und Byung-Chul Han, Philosoph, Kulturwissenschaftler und auch UdK-Professor. "Heute verkümmert die Bildung zu einer Berufsausbildung", klagt Byung- Chul Han. "Universitäten gleichen immer mehr Berufshochschulen. Ganz vergessen sind die Bildungsideale von Wilhelm von Humboldt: Freiheit und Einsamkeit. Freiheit bedeutet die geistige Unabhängigkeit. Einsamkeit ist der Ausdruck eines Wahrheitsstrebens und die Absage an den Konformismus. Ich würde diese Humboldtschen Ideale für das Studium Generale der UdK in Anspruch nehmen." Seit dem Wintersemester 2013/14 ist es fester Bestandteil aller künstlerischen Studiengänge an der UdK Berlin. Zum Aufbau des Programms trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) durch eine mehrjährige Anschubfinanzierung maßgeblich bei.

Immer stärker auf Quellen externer Geber zurück zu greifen, geschieht nicht nur aus sportlichem Wettbewerbsgedanken, sondern wird zu einer Notwendigkeit. Um die Aufgaben der Hochschule zu erfüllen und Forschung und Entwicklung umsetzen zu können, sind die Hochschulen auf Drittmittel angewiesen. Mit einem Gesamtvolumen von voraussichtlich 10 Mio. in 2014 machen sie einen beträchtlichen Anteil am Gesamthaushalt der UdK Berlin aus.

Spezifische und außergewöhnliche Lehrveranstaltungen sind quer durch alle Fakultäten als Resultat von Drittmittelprojekten zu finden. Sie stellen Experimentierfelder dar, die die künstlerische Ausbildung enorm bereichern können.

Marianne Karthäuser

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