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Polizisten am Düsseldorfer Hauptbahnhof am Tag nach dem Amoklauf

© AFP/Horst Ossinger

Update

Amoklauf am Düsseldorfer Hauptbahnhof: Angreifer von Düsseldorf war "verwirrter Einzeltäter"

Der Amokläufer von Düsseldorf hatte laut Polizei kein religiöses oder terroristisches Motiv. Unter den neun Verletzten des Axtangriffs sind Touristen aus Italien.

Die Ermittler stufen den Axtangreifer vom Düsseldorfer Hauptbahnhof als "offensichtlich verwirrten Einzeltäter" ein. In seiner Wohnung in Wuppertal wurde ein Attest über eine "paranoide Schizophrenie" gefunden, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Ermittler haben keine Hinweise auf religiöse oder terroristische Motive.

Unter den Verletzen der Axtattacke sind auch Touristen. Düsseldorfs Polizeipräsident Norbert Wesseler sagte, unter den Opfern seien Italiener. Nach Polizeiangaben wurden neun Menschen zum Teil schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter wurde bei der Flucht am Donnerstag festgenommen.

Der Mann hatte am Donnerstagabend am Düsseldorfer Hauptbahnhof mit einer Axt wahllos Passanten angegriffen.

Bruder kannte Zustand des Angreifers

Der Bruder des Angreifers hat laut Polizei von der Krankheit des psychisch kranken Mannes und vom Kauf der Axt gewusst. Er habe seinen Bruder als vermisst gemeldet, weil dieser am Abend nicht zu Hause gewesen sei. Ihm sei auch bekannt gewesen, dass der Bruder sich verfolgt gefühlt und eine Axt besessen habe. Zwischen dem Kauf der Axt und der Tat vergingen eine Woche Zeit.

Der Mann hatte schon in einem Wagen der S-Bahn-Linie 28 mit der Axt auf Passanten eingeschlagen, bevor er dies dann am Hauptbahnhof fortsetzte.

Der Täter wurde nach kurzer Flucht festgenommen. Er stamme aus dem ehemaligen Jugoslawien und wohne in Wuppertal, hieß es. Die genauen Hintergründe müssen die Ermittler noch aufklären.

Der mutmaßliche Täter war nach der Attacke auf dem Bahnhof über die Gleise gelaufen und dann von einer Brücke mehrere Meter hinab auf eine Straße gesprungen. Mit mehreren Knochenbrüchen sei er in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete der Sprecher. "Er wird da von uns bewacht."

Alle weiteren Personen, die am Donnerstag kurzfristig festgenommen worden waren, seien wieder freigelassen worden.

Der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen war am Abend gesperrt worden. Züge fielen aus oder wurden umgeleitet. Die Polizei rückte mit schwer bewaffneten Spezialkräften an, der Bahnhof wurde evakuiert. Über dem Gebäude in der Innenstadt kreiste ein Hubschrauber. Augenzeugen beobachteten, wie Verletzte aus dem Bahnhof getragen wurden. Etliche Menschen wurden auch in Einsatzbussen der Feuerwehr behandelt. Erst nach Mitternacht wurde der Hauptbahnhof wieder für den Zugverkehr freigegeben.

Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) bekundete per Twitter sein Mitgefühl mit den Opfern der Attacke und dankte den Einsatzkräften.

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(mit dpa, AFP)

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