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Indonesien: Aufgebrachte Muslime zünden zwei Kirchen an

Hunderte aufgebrachte Muslime haben in Indonesien zwei Kirchen in Brand gesetzt und eine weitere beschädigt. Etwa 1500 Menschen demonstrierten in Temanggung auf der Insel Java gegen das aus ihrer Sicht zu milde Urteil gegen einen Christen wegen Beleidigung des Islam.

Der Mann war zur für derartige Vergehen zulässigen Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er laut Urteil Flugblätter, die den Islam beleidigen, verteilt hatte. Der aufgebrachte Mob habe die Todesstrafe für den Christen oder seine Auslieferung an das Volk gefordert, sagte ein Polizeisprecher. Die Protestteilnehmer hätten die Scheiben von zwei Kirchen eingeschlagen und die Gebäude angezündet.

Während des Angriffs auf die Kirchen hätten die Demonstranten "Töten, töten" gerufen, sagte der Polizeisprecher. Sie hätten außerdem die Polizisten mit Steinen beworfen. Die Einsatzkräfte hätten daraufhin Tränengas eingesetzt und Warnschüsse in die Luft abgefeuert, mittlerweile habe sich die Lage beruhigt. Die Nachrichtenagentur Antara berichtete, ein Polizeifahrzeug sei angezündet worden.

Am Sonntag hatte eine Menge drei Mitglieder der muslimischen Minderheit der Ahmadi-Bewegung getötet. Zu dem Angriff hatte eine islamistische Gruppe aufgerufen, die Angehörige der Ahmadi-Bewegung als Ungläubige betrachtet. Indonesien ist das Land mit der weltweit größten muslimischen Bevölkerung. (AFP)

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