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Kunstraub in Paris: Bilderdiebe waren gut informiert

Nach dem Kunstdiebstahl in Paris fehlte auch am Freitag von den Tätern jede Spur. Über die möglichen Motive der Täter wird gerätselt, denn nach Angaben von Szenekennern sind die Meisterwerke absolut unverkäuflich.

Paris - Die Diebe müssten „sehr gut informiert und sehr entschlossen“ gewesen sein, sagte der Kulturbeauftragte der französischen Hauptstadt, Christophe Girard, im Gespräch mit dem Radiosender France Info. Dass der Einbruch gelingen konnte, könne nicht allein daran gelegen haben, dass es „ein Problem“ mit der Lautstärke der Alarmanlage gebe – zumal drei Nachtwächter im Museum gewesen seien.

„Eine Scheibe zu zerschlagen und so in ein Museum einzudringen, fünf Gemälde herauszupicken und dann wieder zu gehen“, ohne dass die Sicherheitsleute etwas mitbekommen hätten, sei „beeindruckend“, sagte der Kulturbeauftragte am Vorabend. „Wir haben es mit einem außerordentlich hohen Niveau an Raffiniertheit zu tun“, schloss Girard daraus.

Dagegen sagte ein Wachmann der Zeitung „Le Parisien“, dass im Museum eine echte Nachlässigkeit geherrscht habe. Unter den Mitarbeitern habe man sich häufig gesagt: „Irgendwann wird jemand einfach durch ein Fenster ins Museum kommen.“

Nach dem Diebstahl der Bilder – darunter eines des spanischen Malers Pablo Picasso, dessen Wert allein laut Girard auf rund 25 Millionen Euro geschätzt wird – war bekannt geworden, dass in dem Museum für moderne Kunst erstaunliche Sicherheitslücken klafften. Die Kunstversicherung Axa-Art erklärte indes, die Meisterwerke, deren Schätzwert zwischen 90 und 100 Millionen Euro liegt, seien „nach unserem Kenntnisstand nicht versichert“.

Kunstexperten rätseln über die möglichen Motive der Täter. Nach Angaben von Szenekennern sind die Meisterwerke absolut unverkäuflich. Die Täter könnten die fünf Bilder wegen ihrer Bekanntheit niemandem zeigen, sagte ein Auktionator am Freitag dem Radiosender RTL. So gut wie ausgeschlossen sei auch, dass ein romantischer Kunstsammler hinter der Tat stecke. AFP/dpa

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