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Fordert mehr Entwicklungshilfe. UnicefBotschafterin Katja Riemann. Foto: dapd

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Hilfsorganisationen: Katja Riemann macht sich für Afrika stark

Die deutsche Schauspielerin und langjährige Unicef-Botschafterin Katja Riemann schließt sich Bob Geldofs Hilfsorganisation One an.

Berlin - Es gibt ein Ziel, für das sich Katja Riemann gerne einsetzt. Seit Jahren arbeitet sie mit der Kampagnenorganisation One zusammen, die früher einmal Data hieß und von den beiden irischen Rocksängern Bono und Bob Geldof gegründet worden ist. Seit Riemann Bob Geldof vor knapp zehn Jahren kennengelernt hat, ist sie One verbunden. „Für mich ist es aufregend, weil One eine politische Organisation ist, weil sie die Politiker in die Pflicht nimmt.“ Die Pflicht ist aus Riemanns Sicht die Einhaltung von einmal gemachten Versprechen – und genau dafür macht One seit Jahren Lobbyarbeit.

Riemann ist trotz der langen Vertrautheit zum ersten Mal im Büro von One in einem Berliner Hinterhof. Es ist klein und voll von jungen Leuten, die an Kampagnen feilen, um Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Kabinett gerade jetzt während der Haushaltsaufstellung für das Jahr 2012 an ihre Versprechen zu erinnern. Schon in der vergangenen Woche haben Entwicklungspolitiker aller fünf im Bundestag vertretenen Parteien gemeinsam erklärt, dass Deutschland am Ziel festhalten sollte, bis 2015 mindestens 0,7 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung in die Gesundheit, die Bildung, die Entwicklung in armen Ländern zu investieren. Das Versprechen ist etwa 40 Jahre alt, und es ist das Kernanliegen von One, dass es endlich gehalten wird.

Katja Riemann lässt sich dafür gerne einspannen. Sie lacht, als sie das neueste Ergebnis der One-Kreativen sieht, zeigt auf die erste Zeile eines Briefes an die Kanzlerin und meint: „Den kenne ich.“ Dort steht nämlich: „Der Polizeipräsident“. Nur dass er seine Identität gewechselt hat und es sich tatsächlich um Tobias Kahler handelt, den Direktor von One in Deutschland.

Riemann ist zudem seit elf Jahren Unicef-Botschafterin und in dieser Funktion ziemlich weit in Afrika herumgekommen. 1996 ist sie zum ersten Mal nach Südafrika gereist, „da war die Apartheid gerade mal zwei Jahre abgeschafft“. Sie wünscht sich mehr Geduld mit Afrika, schließlich sei der Kontinent gerade mal 50 Jahre unabhängig. „Und genau deshalb finde ich die Demokratiebewegungen in Nordafrika so großartig“, sagt Katja Riemann.

Was es bringen kann, wenn in die Bildung investiert wird, hat sie im Ostkongo gesehen. Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist seit Jahren in einen endlosen Bürgerkrieg verstrickt. Dort hat Katja Riemann zwei kongolesische Ärzte kennengelernt, die in Europa studiert hatten, „und zurückgekommen sind“. Sie hätten mit Hilfe einiger Nicht-Regierungsorganisationen ein Krankenhaus aufgebaut. „Da ziehe ich meinen Hut.“ Eine solche Entwicklung fange aber damit an, dass möglichst alle Kinder in die Schule gehen könnten. Und da, findet Tobias Kahler, seien große Fortschritte gemacht worden. „Heute gehen 42 Millionen Kinder mehr in Afrika in die Schule als noch vor zehn Jahren.“

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