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Ismail Hanija, Chef der radikalislamischen Hamas, hier auf einem Foto vor einer Pressekonferenz am 23. Januar in in Gaza.

© Wissam Nassar/dpa

Ismail Hanija: USA setzen Hamas-Chef auf Terrorliste

Er gilt als pragmatischer Vertreter der Hamas. Seit Mai vergangenen Jahres ist Ismail Hanija Chef der radikalislamischen Bewegung. Nun erklärten ihn die USA zum Terroristen.

Die USA haben den Chef der radikalislamischen Palästinenserbewegung Hamas, Ismail Hanija, zum Terroristen erklärt. Hanija werde auf die Terroristenliste gesetzt, weil er enge Verbindungen zum militärischen Zweig der Hamas habe und den bewaffneten Kampf propagiere, darunter auch gegen Zivilisten, erklärte das Außenministerium in Washington am Mittwoch. Er sei laut Berichten in "Terrorangriffe gegen israelische Bürger verwickelt" gewesen. Die Hamas zeigte sich unbeeindruckt von der Entscheidung.

Mit der Aufnahme Hanijas in die schwarze Liste werden Sanktionen gegen ihn verhängt. Sollte er Vermögenswerte und Konten in den USA haben, werden diese eingefroren. US-Firmen wird es verboten, Geschäfte mit ihm zu machen.

Die Hamas sprach dem Schritt der US-Regierung jede Bedeutung ab. Der Versuch, Druck auf die Gegner Israels auszuüben, sei "zum Scheitern verurteilt", erklärte die Gruppierung im Gazastreifen. Sie werden den Widerstand gegen Israel fortsetzen.

Wachsende Spannung zwischen US-Regierung und Palästinensern

Die Entscheidung fällt in eine Zeit wachsender Spannungen zwischen der US-Regierung und den Palästinensern. Die Entscheidung von Präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, hat die Beziehungen zu den Palästinensern bereits schwer belastet.

Die Hamas hatte Hanija im vergangenen Mai zu ihrem Anführer gewählt. Er gilt als Vertreter des pragmatischen Flügels der Organisation. Die Hamas ist im Gazastreifen aktiv und macht sich für eine Zerstörung Israels stark. Die Gruppe ist bereits von den USA und anderen westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft.

Zudem wurden von den USA drei Organisationen auf eine Terrorliste gesetzt, die in Ägypten beziehungsweise in den Palästinenser-Gebieten aktiv seien, teilte das Außenministerium am Mittwoch in Washington mit. (AFP/Reuters)

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