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Zwanghaft. Einmal überführt, werden notorische Lügner zahm wie ein Lamm, beschämt, manchmal auch aufbrausend.

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Tagesspiegel Plus

Krankhaftes Lügen: Meister der Inszenierung

Restaurants und Städte, in denen er nie gewesen ist, Geschwister, die er nicht hat – manche Menschen können nicht anders als lügen. Pseudologie heißt die Krankheit. „Das macht einen wahnsinnig“, sagt eine Angehörige. Über den täglichen Kampf um Vertrauen.

Von Maris Hubschmid

An dem Ecktisch, an dem Silke Schulz* jetzt sitzt, haben sie sich kennengelernt. In einer Kneipe in Kreuzberg, kein besonders szeniger Laden, dunkelgrüne Lederbänke, 0,33 Liter Bier für 2,40 Euro, Toast Hawaii für 3,00 Euro. Frank saß am anderen Ende des Raumes, erzählt Silke Schulz. Es ist viel Zuneigung in ihrer Stimme. Irgendwann habe er eine Blume aus einer Vase genommen und sei zu ihr herübergekommen. „Darf ich Ihnen diese Gerbera überreichen?“ „Sie kennen sich wohl aus mit Blumen“, antwortet sie.„Meine Eltern haben eine Gärtnerei“, sagt er.

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