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Die Band Pussy Riot ist für den Lutherpreis nominiert - zum Ärger einiger Theologen.

© dapd

Lutherpreis: Pussy Riot für Lutherpreis nominiert - Theologen empört

Die Stadt Wittenberg hat die russische Punkband Pussy Riot für den renommierten Lutherpreis vorgeschlagen. Mehrere evangelische Theologen reagieren mit scharfer Kritik - eine Lutherstadt dürfe keine Gotteslästerung ehren.

Evangelische Theologen haben sich gegen die Vergabe des Wittenberger Lutherpreises an die russische Punkband Pussy Riot ausgesprochen. Der Theologe Friedrich Schorlemmer sagte der „Leipziger Volkszeitung“, dies wäre ein verheerendes Zeichen. Schon die Nominierung sei empörend. Die Stadt Wittenberg hatte die Punkband für den Preis vorgeschlagen.

Der einstige DDR-Bürgerrechter sagte: „Eine Lutherstadt sollte keine Gotteslästerung ehren.“ Der Protest gegen das Putin-Regime sowie gegen die Verquickung von Kirche und Politik in Russland sei zwar berechtigt. Jedoch sei am falschen Ort provoziert worden.

Der Landesbeauftragte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland für Reformation und Ökumene, Siegfried Kasparick, warf den drei Frauen vor, religiöse Gefühle verletzt zu haben. Der von 16 Lutherstädten gestiftete Preis „Das unerschrockene Wort“ wird im April 2013 in Luthers Geburtsstadt Eisleben verliehen.

Über die insgesamt 16 Vorschläge wird noch entschieden. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung erinnert an den Reformator Martin Luther, der seine Überzeugung vor fast 500 Jahren mutig und standhaft vor Kaiser und Kurie verteidigt hatte. (dpa)

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