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Ab dafür! Amazon-Chef Jeff Bezos' Transportunternehmen Blue Origin erobert das Weltall mit Raketen, die wieder auf der Erde landen.

© Reuters/Blue Origin Handout

Matthies meint: Die Kohle muss auf den Mars

Luxusleben - und dann? Wer schon alles hat, den treibt's ins All. Vielleicht kann man da bald auch Steuern vermeiden. Eine Fantasie.

Das Leben eines Milliardärs der Forbes-Kategorie können wir uns nur schwer vorstellen. Ja, diese Leute haben Geld, aber es ist sicher nicht so, dass die Scheine zu Hause aus den Schubladen quellen und zum Grillanzünden benutzt werden. All diese Vermögen bestehen aus Unternehmensanteilen, damit kann man nicht einfach shoppen gehen, und ihr Wert ist verflucht beweglich.

Jeff Bezos, der Chef von Amazon, ist in der Nacht zum Freitag wegen des rasant steigenden Aktienkurses um sechs Milliarden Dollar reicher geworden, einfach so. Aber das kann ja auch wieder runtergehen, und dann fließen schon mal Tränen im Hause Bezos, das sind, um es in einfacher Sprache zu sagen, Emotionen pur.

Trotzdem muss das viele Geld irgendwohin. Wer erst einmal zwanzig Schlafzimmer, fünf Pools, hundert Oldtimer, zwei Privatjets und die „Washington Post“ besitzt, der stößt in ein schwarzes Loch vor. Wohin noch mit der Kohle? Messi ist gebunden, die Mona Lisa generell nicht zu haben, das Weiße Haus auch nicht – im Grunde bleibt nur noch der Mars.

Weltraumrennen der Milliardäre

Bezos schickt deshalb schon längere Zeit Raketen ins All, und es könnte sein, dass er sich ganz weit draußen dort mit dem Kollegen Elon Musk trifft, der finanziell auch nicht klagen kann und nun bekannt gegeben hat, er werde bis 2018 ein Raumschiff auf dem Mars landen lassen. Noch ohne ihn als Käptn – dass er aber da oben mal sterben will, hat er schon vor längerer Zeit gesagt.

„Billionaire Space Race“ heißt dieser Zeitvertreib, das Weltraumrennen der Milliardäre. Aber was wollen sie da oben wirklich? Die Angst vor der Klimakatastrophe kann es nicht sein, denn das Wetter auf dem Mars ist zwar nicht von Menschenhand gemacht, aber trotzdem extrem mies. Terroristen wird man sicher vorher aussieben können, das ist ein Vorteil, und wenn Donald Trump angeflogen kommt, gibt es sicher noch einen Platz, wo er eins von seinen ewigen Hochhäusern hinmörteln darf.

Die schlechte Nachricht für Panama: Der Mars übernimmt dann euer Geschäftsmodell. Ein einfacher Briefkasten an der Ecke Jeff Bezos Boulevard/Musk Drive reicht aus, Steuern werden nicht erhoben. So ist das viele Geld für den Umzug blitzschnell wieder drin. Allerdings: Wohin dann damit? Jupiter? Alpha Centauri?

Ach, man möchte wirklich nicht in der Haut dieser Milliardäre stecken.

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