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Nach dem Bürgervotum: Helgoland: Kleine Lösung für eine kleine Insel

54,7 Prozent der Wahlberechtigten lehnten den Plan zur Vergrößerung der Insel ab. Wie sieht Helgolands Zukunft nach dem Bügervotum aus?

Fällt Helgoland nach dem knapp ausgefallenen Bürgerentscheid gegen eine Verbindung der Hauptinsel mit der vorgelagerten Sanddüne jetzt in wirtschaftliche Apathie? Tourismusdirektor Klaus Furtmeier glaubt das nicht. Trotz des Votums bleibt eine kleinere Flächenerweiterung weiter auf der Tagesordnung.

54,7 Prozent der Wahlberechtigten hatten am Sonntag mit Nein, 45,3 Prozent für die große Erweiterung gestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei 81,4 Prozent, abstimmungsberechtigt waren 1312 Bürgerinnen und Bürger. Helgolands Bürgermeister Jörg Singer (parteilos) gehört zwar zu den Verlierern der Abstimmung. Aber noch nie zuvor haben sich die Insulaner so intensiv Gedanken über die Entwicklung ihres Eilands gemacht. Diese Stimmung will er nutzen und lädt deshalb für den 6. Juli zu einer Einwohnerversammlung ein. Dort will er für eine kleinere Lösung zur Landerweiterung werben. Helgoland brauche ein größeres Gebiet, um wirtschaftlich wieder hochzukommen. Das Nein zur Inselerweiterung bedeute nicht, dass eine „nachhaltige und zukunftsorientierte und zukunftsfähige Entwicklung“ unmöglich sei, sagte Singer. Es müsse nun geprüft werden, wie eine „andere Form der Landgewinnung realisiert werden kann“ und „wie auf der Insel oder der Insel vorgelagert Flächen für Wohn-, Arbeits- und Gewerberäume sowie für zusätzliche touristische Infrastruktur geschaffen werden können“. Denn ein „neuer Entwicklungsraum ist dringend notwendig“.

Mit dem Start der Offshore-Windpark-Technik rund um die Insel soll dort eine Servicestation der Energiebetreiber ihren Platz finden. Diese würde bis zu 100 neue Arbeitsplätze bieten. Allein für diese neuen Mitarbeiter ist zusätzlicher Wohnraum nötig, für den die Fläche fehlt. Inzwischen kommen die Gäste in der Hauptsaison wieder verstärkt auf die Insel. Dieses Jahr gab es bereits sechs Wochenenden, an denen alle Quartiere ausgebucht waren. Deshalb fordert Singer, die Übernachtungskapazität um 2000 Betten zu erweitern. Um eine Landvergrößerung komme die Insel daher nicht herum.

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