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Rettungsteams suchen nach Überlebenden nach dem Erdbeben vor vier Tagen in Mexiko-Stadt.

© dpa/AP/Natacha Pisarenko

Update

Nordamerika: Neues Erdbeben erschüttert Mexiko

In Mexiko wird noch nach Opfern und Überlebenden des Bebens von vor vier Tagen gesucht - da bebt die Erde erneut. In Mexiko-Stadt wird Alarm ausgelöst.

Neuer Schock für die Menschen in Mexiko: Ein Erdbeben der Stärke 6,1 hat vier Tage nach dem Beben mit rund 300 Toten das Land am Samstag erneut erschüttert. Das Zentrum lag im Süden des Landes im Bundesstaat Oaxaca, hieß es nach vorläufigen Angaben des Seismologischen Instituts. Auch in der Millionenmetropole Mexiko-Stadt wurde Erdbebenalarm ausgelöst.

Das Beben ereignete sich um 7.52 Uhr Ortszeit, viele Menschen wurden im Schlaf überrascht, sie rannten zum Teil in Pyjamas auf die Straßen. Zunächst war die Stärke mit 6,4 angegeben worden. Es folgten weitere Nachbeben der Stärken 5,2 und 5,0, teilten die Behörden mit.

Damit gab es nun innerhalb von rund zwei Wochen drei schwere Erdbeben in dem Land. Durch ein Beben der Stärke 8,1 am 7. September starben 98 Menschen - damals lag das Zentrum aber draußen im Pazifik, es traf vor allem den Süden, der nun am Samstag erneut besonders von dem Beben betroffen war. Das Beben der Stärke 7,1 am Dienstag traf besonders Mexiko-Stadt und die Bundesstaaten Morelos und Puebla. Mexiko liegt in einer der am stärksten gefährdeten Erdbebenregionen.

Präsident verspricht rasche Hilfe

Mehrere Häuser und eine Brücke stürzten am Samstag im Süden ein. Wie TV-Sender berichteten, wurde wie schon beim Erdbeben vom 7. September die Stadt Juchitán im Bundesstaat Oaxaca schwer getroffen, mindestens acht Gebäude seien hier eingestürzt. Die meisten der eingestürzten Gebäude waren aber bereits evakuiert, weil sie Schäden vom letzten Beben aufwiesen - auch eine bereits beschädigte Brücke in der Stadt Ixtaltepec stürzte ein und soll nach Angaben von Verkehrsminister Gerardo Ruiz Esparza schnell wieder aufgebaut werden.

Mexikos Staatspräsident Enrique Peña Nieto versprach rasche Notfallhilfe, er sei im Gespräch mit den Behörden vor Ort. Es gebe aber bisher keine Hinweise auf ähnlich schwere Schäden und große Opferzahlen wie vor wenigen Tagen, hieß es. Der Präsident betonte via Twitter mit Blick auf die Menschen im Süden des Landes: „Eine Umarmung für die Bevölkerung, die erneut schwierige Momente erlebt.“

Die Erdstöße waren in der Hauptstadt längst nicht so heftig zu spüren wie am Dienstag, als in der Mittagszeit ein Beben der Stärke von 7,1 die Metropole erschüttert hatte, berichtete ein dpa-Reporter.

Stark gefährdete Region

Das Zentrum des Bebens vom Samstag lag nach Angaben des Leiters der Zivilschutzbehörde Luis Felipe Puente bei der Stadt Union Hidlago. Die Stadt liegt 700 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt, rund 30 Kilometer von Juchitán entfernt. Puente ordnete eine Unterbrechung der Rettungsarbeiten an, damit die Rettungskräfte nicht gefährdet werden. Allein in Mexiko-Stadt waren durch das Beben am Dienstag rund 50 Gebäude eingestürzt. Durch dieses Beben starben bisher 298 Menschen, davon 160 in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Bisher wurden nach Angaben der Stadtregierung rund 70 Menschen lebend geborgen.

Mexiko liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, einer Zone entlang der Küsten des Pazifischen Ozeans. Sie wird häufig von Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht. Hier treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander. Es kommt zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen, was immer wieder die Erde beben lässt. Zwar wurden in Mexiko Bauvorschriften verschärft und Katastrophenpläne verbessert, aber den absoluten Schutz gegen die Kraft der Natur gibt es nicht. (dpa)

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