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Rassismus in den USA: Der Fall Trayvon Martin: Falsche Behauptungen auf beiden Seiten

Im Fall des von einem selbsternannten Nachbarschaftswächter erschossenen schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin operieren offenbar beide Seiten mit falschen Informationen.

Bei der Aufklärung der Erschießung des 17-jährigen Trayvon Martin durch den selbst ernannten Nachbarschaftswachmann George Zimmerman am 26. Februar in Sanford, Florida, haben beide Seiten offenbar mit falschen Behauptungen operiert, um öffentliche Sympathie zu gewinnen. Am Mittwoch und Donnerstag wurden Videoaufnahmen und Aussagen bekannt, die die bisherigen Darstellungen korrigieren. Auch hier besteht der Verdacht, dass sie gezielt verbreitet werden. Die Polizei verweigert unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen jede Auskunft. Der Fernsehsender ABC zeigt ein Video von der Ankunft des Streifenwagens mit dem Todesschützen auf der Polizeiwache. Zimmerman trägt Handschellen – was die Behauptung der Trayvon-Sympathisanten relativiert, die Polizei habe ihn wie einen Unschuldigen behandelt. Es sind aber keine schweren Verletzungen im Gesicht oder am Hinterkopf zu erkennen. Zimmermans Anwalt behauptet, Trayvon habe Zimmerman, nachdem der ihm gefolgt war, angegriffen, mit einem Faustschlag dessen Nase gebrochen und, als er zu Boden ging, dessen Kopf mehrfach auf den Boden geschlagen, so dass er eine blutende Wunde erlitt. Zimmerman habe dann aus Notwehr geschossen.

Trayvons Vater Tracy Martin korrigierte Berichte, er habe mit seinem Sohn ein Basketballspiel im Fernsehen geschaut und Trayvon sei Süßigkeiten kaufen gegangen, ehe es zu der tödlichen Begegnung mit Zimmerman auf der Straße kam. Er sei vielmehr mit seiner Freundin in einem Restaurant gewesen und erst zurückgekehrt, als Trayvon bereits tot war.

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