zum Hauptinhalt
„Mission erfüllt.“ Kommandant Chris Ferguson nach seiner Landung. Foto: Reuters

© REUTERS

Panorama: Russland feiert das Ende der US-Shuttle-Ära Moskau ruft Beginn

einer „Sojus-Epoche“ aus

Moskau/Cape Canaveral - Wehmut auf der einen Seite, Euphorie auf der anderen. Nach drei Jahrzehnten ist das Shuttle-Programm der US-Raumfahrtbehörde Nasa Geschichte. Am Donnerstag kehrte die Raumfähre „Atlantis“ von der letzten Mission zurück und landete planmäßig auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Nach gut 30 Jahren hätten die US-Shuttles nun ihre „Mission erfüllt“ und sich einen „Platz in der Geschichte“ verdient, sagte „Atlantis"-Kommandeur Chris Ferguson.

Russland feiert dagegen das Ende der Shuttle-Ära als Beginn der Sojus-Epoche. Die Shuttles, die mit der Landung der Atlantis ausgemustert werden, seien künftig nur in US-Museen zu sehen, teilte die Raumfahrtagentur Roskosmos mit. „Mit dem heutigen Tag beginnt in der bemannten Raumfahrt die Epoche der Sojus-Raumschiffe – die Epoche der Zuverlässigkeit.“ Mindestens bis 2016 könnten Astronauten nur mit Sojus-Kapseln zur Raumstation ISS fliegen. 30 Jahre hätten die Shuttles den bemannten Zugang zum Weltall gesichert und auch großkalibrige Nutzlasten auf die Umlaufbahn gebracht, ohne die der Bau der ISS nicht möglich gewesen wäre, schreibt Roskosmos. Die Menschheit zolle den Raumfähren deshalb ihren Respekt, die sich zuletzt aber als unsicher und unrentabel erwiesen hätten.

Tatsächlich wurde das Shuttle-Programm unter anderem wegen der hohen Kosten eingestellt. Der russische Hinweis auf die Unsicherheit bezieht sich aber weniger auf die schweren Unglücke, die das Shuttle-Programm zu verkraften hatte – die Explosionen der „Challenger“ 1986 und der „Columbia“ 2003. Technische Probleme hatten in den letzten Monaten und Jahren immer wieder zu großen Start-Verzögerungen geführt.

Die „Atlantis"-Besatzung war vor dem Heimflug mit dem Lied „God Bless America“ geweckt worden. In den kommenden Jahren werden die USA keine eigene Möglichkeit mehr haben, Menschen ins All zu bringen. US-Astronauten müssen dann mit russischen Sojus-Kapseln zur ISS fliegen. Erst 2015 soll eine US-Raumkapsel einsatzbereit sein, an der die Nasa mit einer privaten Firma arbeitet. Tsp/dapd/AFP

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false