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Bollywood-Star Salman Khan.

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Update

Salman Khan überfuhr Obdachlose: Bollywood-Superstar muss erstmal nicht in Haft

Salman Khan soll Obdachlose in Indien überfahren haben, die auf dem Bürgersteig vor einer Bäckerei schliefen. Der Bollywood-Star wurde wegen Totschlags zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nun wurde die Strafe jedoch ausgesetzt und die Diskussion über Gleichberechtigung neu entfacht.

Der indische Filmstar Salman Khan muss erst einmal nicht hinter Gitter. Der Bollywood-Superstar war in dieser Woche zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, weil er mit seinem Auto betrunken mehrere Obdachlose auf einem Gehsteig in Mumbai überfahren haben soll. Ein höheres Gericht aber nahm am Freitag eine Revision an und setzte die Strafe aus, wie Staatsanwalt Pradeep Gharat sagte. Khan musste allerdings seinen Ausweis abgegeben und muss das Gericht um Erlaubnis bitten, wenn er ins Ausland reisen will.

Khan ist einer der bekanntesten und am besten bezahlten Schauspieler Indiens - und eine der großen Macho-Figuren des Bollywood-Kinos. Das Image des Schurken haftet ihm auch als Privatmann an: Er stand bereits mehrfach vor Gericht und wurde etwa wegen Wilderns einer seltenen Gazelle zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er verbrachte aber nur drei Tage hinter Gitter, ehe er auf Kaution freikam. Khan war nach Ansicht des Gerichts in der Unfall-Nacht im Jahr 2002 betrunken, wie der indische TV-Sender „Times Now“ berichtete. Außerdem habe er sich aus dem Staub gemacht, anstatt den Opfern zu helfen.

Die Freilassung Khans auf Kaution fachte die Diskussion über Gleichbehandlung vor Gericht in Indien erneut an. Viele mächtige Geschäftsmänner, einflussreiche Politiker und bekannte Personen verschleppen in Indien Gerichtsverfahren oft über Jahrzehnte. Auch können sie die geforderte Kaution zahlen, während viele arme Menschen jahrelang in den Gefängnissen verbringen, ehe ihr Prozess beginnt. (dpa)

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