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Der umstrittene Limburger Bischof Tebartz-van Elst

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Update

Umstrittener Limburger Bischof: Tebartz-van Elst ist nun doch nach Rom geflogen

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist in Rom eingetroffen. Dort will er die Entscheidung über sein Amt in die Hände des Papstes legen. In Deutschland werden gegen den Geistlichen immer neue Vorwürfe laut.

Der umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist nach Rom gereist. Er halte sich zu Gesprächen im Vatikan auf, sagte Bistumssprecher Martin Wind am Sonntag. Tebartz-van Elst, der wegen der Affäre um die Kostenexplosion beim Bau seiner Limburger Residenz enorm unter Druck steht, hatte angekündigt, er werde die Entscheidung über sein Amt in die Hände von Papst Franziskus legen. Wie "Bild.de" berichtet, ist der Bischof am frühen Sonntagmorgen am Flughafen Frankfurt-Hahn mit einem Ryanair-Flieger nach Rom abgeflogen.

Julia Klöckner sieht Schaden für katholische Kirche

Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner sorgt sich um den Schaden, den die Affäre um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst der katholischen Kirche aus ihrer Sicht zufügt. „Mich schmerzt das, weil der Eindruck vermittelt wird, als wäre Geldverschwendung das Kernmerkmal der Kirche“, sagte Klöckner dem Tagesspiegel. Es sei richtig, jetzt erst einmal die Ursachen für die Kostenexplosion beim Bau des Bischofssitzes zu klären, meinte die Politikerin, die auch im Zentralkomitee der Katholiken sitzt.

Zu den Konsequenzen für den Geistlichen habe der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, „das Nötigste gesagt“, so Klöckner.  „Jeder halbwegs kluge Mensch weiß, was damit gemeint ist.“ Zollitsch hatte die Angelegenheit  als „sehr ernst“ bezeichnet und Tebartz-van Elst aufgefordert, sich „gründlich und mit der notwendigen Selbstkritik“ damit auseinanderzusetzen.

Neue Vorwürfe gegen Limbuger Bischof Tebarrtz-van Elst

In Deutschland werden gegen Tebartz-van Elst unterdessen immer neue Vorwürfe im Zusammenhang mit seiner luxuriösen Residenz in Limburg laut. Wie die „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ berichtet, sollen die Baukosten unter der Verantwortung des Bischofs jahrelang verschleiert worden sein. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Kosten für den Neubau auf mindestens 31 Millionen Euro steigen. Ursprünglich war mit einem Bruchteil dieser Summe gerechnet worden. Doch es könnte sogar noch mehr werden: Die „Welt am Sonntag“ berichtet, wegen der Folgekosten für Bauschäden kämen am Ende rund 40 Millionen Euro zusammen.

Im Bistum Limburg wächst der Ärger über Tebartz-van Elst. Aus Protest gegen den Bischof ließen Kritiker die Glocken des Doms am Sonntagmittag 13 Mal schlagen. Die Aktion „Jetzt schlägt's 13“ war der Auftakt einer Demonstration frustrierter Katholiken auf dem Domplatz. Nach Polizeiangaben waren rund 150 bis 200 Menschen gekommen. „Ich bete für die Heilung von der Großmannssucht unseres Bischofs“, sagte einer der Gläubigen. (mit afp/dpa)

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