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Ein Glas Nutella vom Hersteller Ferrero: Sieht lecker aus, schmeckt auch lecker - enthält aber laut der Umweltministerin von Frankreich Palmöl, für welches Waldflächen gerodet werden.

© Promo

Umweltministerin Ségolène Royal: Aufruf zum Nutella-Boykott in Frankreich

In Frankreich zieht die Umweltministerin gegen Nutella zu Felde. Ségolène Royal kritisiert die Verwendung von Palmöl für den beliebten Schoko-Aufstrich.

"Man muss aufhören, Nutella zu essen" - mit einem Aufruf gegen den beliebten Schoko-Brotaufstrich hat Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal für Aufsehen gesorgt. Die Sozialistin kritisierte am Montagabend im Sender Canal Plus, dass sich in Nutella Palmöl befinde - für dessen Gewinnung Waldflächen gerodet würden. "Das richtet beträchtliche Schäden an."

An den Nutella-Hersteller Ferrero gerichtet sagte die frühere Lebensgefährtin von Frankreichs Staatschef François Hollande: "Sie müssen andere Rohstoffe verwenden." Ferrero wollte Royals Äußerungen nicht direkt kommentieren, betonte am Dienstag aber, Umweltbelange ernst zu nehmen. Das Unternehmen sei eine Reihe von Verpflichtungen beim Palmöl eingegangen. "Der Anbau der Ölpalme kann mit dem Respekt von Umwelt und Bevölkerung einhergehen", erklärte der Konzern.

Die Sozialistin Royal ist nicht die einzige Kritikerin des Anbaus von Palmöl. Zahlreiche Umweltorganisationen, darunter Greenpeace, Robin Wood und Rettet den Regenwald, kämpfen seit Jahren gegen neue Ölpalmplantagen, durch welche riesige Flächen an Regenwalt zerstört werden. Ölpalmen wachsen besonders gut in tropischen Gebieten, also besonders dort, wo auch Regenwälder sind.

Die Umweltministerin von Frankreich, Ségolène Royal, zieht gegen den Schoko-Aufstrich Nutella zu Felde.
Die Umweltministerin von Frankreich, Ségolène Royal, zieht gegen den Schoko-Aufstrich Nutella zu Felde.

© AFP

Die Expansion des Palmölanbaus hat in Indonesien und Malaysia zur Entwaldung durch Brandrodungen geführt. Nur selten werden ehemalige Ackerflächen zu Anbaugebieten umfunktioniert. Durch die Rodung werden zudem große Mengen CO2 freigesetzt. In Ländern wie Ecuador, Kolumbien oder Kamerun ist es nicht anders.

Schon viele Firmen wie Proctor & Gamble, L´Oréal, und Unilever sind laut Greenpeace den Forderungen nach nachhaltigem Palmölanbau nachgekommen - darunter auch Ferrero. Konsumgüterhersteller Proctor & Gamble hat sich beispielsweise verpflichtet, bis zum Jahr 2020 vollständig auf Palmöl aus Regenwaldzerstörung zu verzichten. rok (mit AFP)

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