zum Hauptinhalt
Zweckentfremdet. Die Ambulanz-Jets des ADAC sollen eigentlich international Patienten transportieren.

© dpa

ADAC: Sohn einer Ex-Managerin flog mit Ambulanz-Jet in den Urlaub

Unregelmäßigkeiten und Manipulationen bringen den ADAC in Bedrängnis. Jetzt kommen Einzelheiten über private Flüge mit der Rettungs-Flotte ans Tageslicht.

Einzelheiten über die private Nutzung von ADAC-Ambulanz-Jets und Rettungshubschraubern bringen den Vorstand des Autoclubs in Erklärungsnot. Nach Tagesspiegel-Informationen flog der Sohn der ehemaligen Geschäftsführerin der ADAC Service GmbH, Karin S., 2012 mit einem Ambulanz-Jet des Clubs in den Urlaub. Nach Angaben aus der Branche soll er mit einem Freund seinen regulären Ferienflug verpasst haben. Daraufhin habe der Ambulanz-Jet des ADAC die beiden mitgenommen.

Seit Anfang 2013 ist Karin S. nicht mehr Geschäftsführerin der ADAC Service GmbH.

ADAC-Präsident Peter Meyer hatte am Wochenende in einem Interview vom Fall eines Ambulanz-Fluges eines „Familienangehörigen einer ehemaligen Führungskraft“ im Jahr 2012 berichtet. Eine ADAC-Sprecherin hatte diesen „Einzelfall“ bestätigt, aber keine Einzelheiten genannt. Ob es sich um den Sohn von Karin S. handelte, wollten am Dienstag weder der ADAC noch Frau S. kommentieren. „Ich stehe noch in gutem Kontakt mit dem ADAC“, sagte die ehemalige Geschäftsführerin dem Tagesspiegel. „Wir haben uns darauf verständigt, dass der ADAC die Kommunikation übernimmt.“ Weitere Informationen gab es am Dienstag vom ADAC aber nicht.

Club-Präsident Meyer soll mit dem ADAC-Hubschrauber auch nach Hause geflogen sein

Nach einem Bericht der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ soll Club-Präsident Meyer mit einem ADAC-Hubschrauber nicht nur – wie berichtet – zu dienstlichen Terminen, sondern auch von einem Geschäftstermin nach Hause geflogen sein. Ein ADAC-Sprecher betonte, der Flug sei nicht extra für Meyer organisiert worden, sondern der Helikopter sei ohnehin auf dem Rückweg zu seinem Standort in Bonn gewesen. „Herr Meyer ist auf diesem Weg in Essen ausgestiegen. Es ist kein Umweg gewesen.“

Ob Meyer in Essen auch dienstlich zu tun hatte oder nach Hause wollte, war unklar. Der Hubschrauber hatte Meyer zuvor von einem Diensttermin in Hamburg zu einem dienstlichen Termin in Wolfsburg gebracht. Die ADAC-Vorschriften gestatten es Präsidiumsmitgliedern, aus dienstlichen Anlässen mit Reservemaschinen der Luftrettung zu fliegen. Die Nutzung von Rettungshubschraubern durch das Präsidium ist dennoch umstritten.

Am Montag hatte der ADAC bestätigt. dass der Autoclub für den Geschäftsführer seines Landesverbandes Hessen-Thüringen ein Wohnhaus in Bad Homburg gebaut hatte. Der Manager wohne dort für monatlich 3230 Euro kalt zur Miete. Nach Angaben des ADAC dient die Immobilie als Geldanlage.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false