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Exklusiv

Wirtschaft: Bahn bereitet Arriva-Übernahme vor

Die Deutsche Bahn steht kurz vor einem konkreten Angebot für den britischen Zugbetreiber Arriva. Nach Tagesspiegel-Informationen will sich der Bahn-Vorstand am Mittwoch die Zustimmung für ein milliardenschweres Angebot sichern.

Die Deutsche Bahn steht kurz vor einem konkreten Angebot für den britischen Zugbetreiber Arriva. Nach Informationen des Tagesspiegels (Samstagausgabe) aus konzernnahen Kreisen will sich der Vorstand auf einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats am kommenden Mittwoch die Zustimmung für ein milliardenschweres Angebot sichern. Einziger Tagesordnungspunkt ist das „Project Blue“, also die Arriva-Übernahme. „Das Bieterverfahren beginnt jetzt“, hieß es in unternehmensnahen Kreisen.  Der Vorstand werde erstmals Daten und Fakten auf den Tisch legen und erklären, was er sich von dem Zukauf verspricht und wie teuer er werden könnte. Die Bahn hat bislang nur ihr Interesse an Arriva bekundet, aber kein Angebot unterbreitet. „Wir werden nichts machen, was wirtschaftlich nicht sinnvoll ist“, hatte Vorstandschef Rüdiger Grube Ende März erklärt.

Eine mit dem Vorhaben vertraute Person sagte, vermutlich werde die Bahn zunächst nur gut eine Milliarde Euro bieten. Man wolle auf diese Weise verhindern, dass der Aktienkurs von Arriva im Zuge der Übernahmebemühungen weiter zulege. Die Papiere haben seit Jahresbeginn stark zugelegt. Als weiterer möglicher Bieter wird Frankreichs Staatsbahn SNCF gehandelt. „Am Ende dürfte der Preis bei 2,1 oder 2,2 Milliarden Euro liegen“, sagte ein konzernnaher Kenner des Vorgangs.  Die Deutsche Bahn würde mit einem Kauf ihre Position in Europa deutlich verbessern. Bahn-Chef Grube glaubt, dass es bald nur noch wenige große Verkehrsanbieter auf dem Kontinent geben wird. „Dann kann man theoretisch von der Insel aus durch den Kanaltunnel bis nach China durchfahren“, beschrieb die Person die Vorteile eines Kaufs. (Tsp)

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