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Wirtschaft: Bahn bootet Bombardier aus

Berlin - Die Deutsche Bahn will in den kommenden Jahren bei drei Herstellern Regionalzüge für bis zu zwei Milliarden Euro bestellen. Der Branchenprimus Bombardier ist aber nicht unter den Lieferanten, wie der Staatskonzern am Montag erklärte.

Berlin - Die Deutsche Bahn will in den kommenden Jahren bei drei Herstellern Regionalzüge für bis zu zwei Milliarden Euro bestellen. Der Branchenprimus Bombardier ist aber nicht unter den Lieferanten, wie der Staatskonzern am Montag erklärte. Das sei eine direkte Folge der Pannenserie rund um die Talent-Triebzüge, hieß es in Unternehmenskreisen. Bombardier, das sein weltweites Schienengeschäft von Berlin aus steuert, ist mit der Lieferung Dutzender Fahrzeuge für die Bahn zwei Jahre im Verzug, weil es Qualitätsprobleme gibt und das Eisenbahn-Bundesamt bei der Zulassung Vorbehalte hat. Entsprechend belastet ist das Klima zwischen der Bahn und Bombardier.

Bei dem Auftrag geht es um bis zu 400 Züge, die bis Ende 2018 bestellt werden können. Den Zuschlag haben nun Stadler Pankow, Alstom sowie der spanische CAF-Konzern bekommen. Dabei handelt es sich aber nicht um feste Bestellungen, sondern nur um einen Rahmenvertrag. Je nachdem, ob die Bahn in den kommenden Jahren den Zuschlag für den Betrieb weiterer Strecken bekommt, will sie die Fahrzeuge ordern. Die drei Unternehmen konkurrierten dann untereinander um den Auftrag, sagte ein Bahn-Sprecher. Europaweit ausschreiben muss der Konzern dann nicht mehr – damit ist Bombardier außen vor. „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, aber wir greifen wieder an“, versicherte ein Sprecher des Konzerns. Man habe auch so ein genügend großes Auftragspolster. Die Talent-Züge werden vor allem in Hennigsdorf gebaut.

Stadler hat in den vergangenen Jahren deutlich expandiert und unterhält mittlerweile drei Werke und ein Testzentrum in und um Berlin. Bekomme man den Zuschlag, werde der Auftrag auch hier in der Region abgearbeitet, sagte eine Sprecherin. Neue Stellen seien dazu aber nicht nötig – Stadler will sein Personal ohnehin bis zum Jahr 2013 auf 1100 Leute aufstocken. Carsten Brönstrup

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