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Eine Geschirrspülmaschine von innen, gefüllt mit Tellern.

© picture-alliance/ dpa

Bosch und Siemens Hausgeräte: Spülmaschinen könnten in Brand geraten

Zwei Millionen Geräte muss Bosch und Siemens Hausgeräte reparieren lassen. Ein kleines Bauteil könnte überhitzen und Feuer fangen.

Von Carla Neuhaus

Berlin - „Was mache ich, wenn mein Geschirrspüler brennt?“ Eigentlich sollten Verbraucher sich diese Frage gar nicht stellen müssen. Die Firma Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH) muss ihren Kunden aber genau darauf derzeit eine Antwort geben. Das Unternehmen, zu dem die Marken Bosch, Siemens, Nett, Constructa oder Junker & Ruh gehören, lässt jetzt zwei Millionen Geräte reparieren. Der Grund: „Überhitzungsrisiko mit eventueller Brandgefahr“.

Betroffen sind Spülmaschinen, die BSH zwischen 1999 bis 2005 produziert hat. Die Gefahr geht dabei von einem kleinen Bauteil im Bedienfeld der Spülmaschine aus. Weil es fehlerhaft ist, kann es überhitzen und Feuer fangen. 69 Fälle sind BSH bislang bekannt, in denen es Probleme gab. „Bei dem Großteil der Fälle kam es zu einem Schmorbrand im Gerät“, sagt BSH-Sprecherin Nicole Neuer. Zu Schaden sei bislang niemand gekommen.

Dennoch ruft das Unternehmen jetzt Verbraucher dazu auf, ihre Geräte kontrollieren zu lassen. Kunden sollten sich bei der Servicehotline melden. Ab Mitte September gibt es Termine für eine kostenlose Reparatur. Der Fehler werde dabei vollständig behoben, heißt es. Bis der Techniker vorbeikommt, können Verbraucher die Geräte weiterhin benutzen – sollten sie dabei allerdings im Auge behalten. Kommt Rauch aus der Maschine oder schlägt sie Funken, rät BSH, das Gerät sofort auszuschalten – oder, wenn das nicht funktioniert, die Sicherung rauszudrehen. Wer nicht auf die Reparatur warten will, könne auch ein neues Gerät zu einem „Sonderrabatt“ bekommen, schreibt BSH.

Es ist längst nicht das erste Mal, dass es Probleme mit Geschirrspülern gibt. BSH hat bereits vor vier Jahren in den USA fast 500 000 Geschirrspüler wegen Feuergefahr zurückrufen müssen. Und auch andere Hersteller sind betroffen: Der Hausgerätehersteller Electrolux musste vor sechs Jahren 18 000 Maschinen reparieren lassen. Auch in diesem Fall war ein Bauteil das Problem, das überhitzen und ein Feuer auslösen konnte.

Im aktuellen Fall ist der BSH anfangs nur aufgefallen, dass im Handel eine „begrenzte Anzahl unserer Geräte im Laufe der Zeit nicht mehr vollumfänglich unseren Qualitäts- und Sicherheitskriterien entsprochen hat“. Nach weiteren Fällen hat die Hausgerätefirma sich dann entschieden, den Kunden eine kostenlose Reparatur anzubieten. BSH nennt das eine „freiwillige Sicherheitsmaßnahme“. Man handle rein aus Vorsicht. „Wir sind sicher, dass das elektronische Bauteil im Bedienfeld nur in äußerst seltenen Fällen überhitzen und ein mögliches Brandrisiko darstellen kann“, sagt Sprecherin Neuer. Bei neuen Geschirrspülern müssten sich Verbraucher keine Gedanken machen.

Wer wissen will, ob das eigene Gerät betroffen ist, sollte sich zunächst die Modell-, Chargen- und Seriennummer der Spülmaschine notieren. Diese Angaben stehen auf einem kleinen Schild in der Tür des Geräts. Die Infos können Verbraucher dann in ein vorgefertigtes Formular auf der Internetseite www.dishcareaction.de eintippen oder sie bei der Hotline von BSH angeben. Sie ist unter 0800-19081908 auch am Wochenende von sieben bis 22 Uhr erreichbar.

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