zum Hauptinhalt
Mangelerscheinung: Bei BP brach der Gewinn um ein Viertel ein.

© dpa

British Petrol: Deepwater Horizon belastet BP-Bilanz

Die Quartalsbilanz für die britische Ölfirma BP sieht schlecht aus: Die Folgen der Deepwater Horizon-Katastrophe, ein schwieriges Russland-Geschäft und sinkende Rohölpreise schlagen zu Buche. Und dann kommen auch noch schlechte Meldungen aus Spanien.

Europas zweitgrößter Ölkonzern BP hat im zweiten Quartal die sinkenden Rohölpreise zu spüren bekommen. Der bereinigte Gewinn fiel um ein Viertel auf 2,7 Milliarden Dollar (zwei Milliarden Euro), teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Gewinnerwartung von 3,4 Milliarden Dollar wurde damit deutlich verfehlt. Vor allem die Folgen der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko und das schwierige Russland-Geschäft drückten auf die Quartalsbilanz. Bei dem Unglück auf der Plattform Deepwater Horizon vor gut drei Jahren waren elf Menschen getötet worden und mehr als vier Millionen Barrel Öl ausgelaufen – es war die größte Ölpest in den Gewässern vor der US-Küste. Nun geht BP das Geld in seinem 20 Milliarden Dollar schweren Entschädigungsfonds für die Folgen der Ölpest aus.

Allein im zweiten Quartal seien 1,4 Milliarden Dollar daraus abgerufen worden, teilte der Konzern mit. Damit bleiben nur noch 300 Millionen Dollar übrig, obwohl die Frist für Entschädigungsanträge von Unternehmen erst im April nächsten Jahres ausläuft. In diese Ausgleichszahlungen fließt das meiste Geld aus dem Fonds. Ist dieser leer, schlagen weitere Entschädigungen direkt auf die Bilanz durch. Mit Blick auf den noch laufenden Zivilprozess erhöhte BP die Gesamtrückstellungen für die Ölpest auf 42,4 Milliarden Dollar.

Doch auch ein schwieriges Russland-Geschäft drückte die Quartalsbilanz. Steuernachteile sowie Währungsverluste infolge der Rubelschwäche setzten den Briten zu, indem diese Faktoren das Ergebnis ihrer knapp 20-prozentigen Beteiligung am russischen Staatskonzern Rosneft belasteten. Analysten hatten mit einem größeren Beitrag der Beteiligung zum BP-Ergebnis gerechnet.

Und auch in Spanien hat der Konzern Schwierigkeiten: Gemeinsam mit der spanischen Repsol und vier anderen Ölgesellschaften ist BP wegen des Verdachts illegaler Preisabsprachen ins Visier der spanischen Wettbewerbshüter geraten. Die nationale Kartellbehörde CNC kündigte am Dienstag in Madrid die Einleitung einer weitergehenden Untersuchung an. Bei Kontrollinspektionen habe man Indizien dafür gefunden, dass gegen das spanische Gesetz zur Aufrechterhaltung des Wettbewerbs verstoßen worden sei, hieß es.

(mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false