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Fachkräfte: Expertenteam will 30.000 Joblose ins Land holen

Qualifizierte Nicht-EU-Bürger sollen künftig auch dann einwandern dürfen, wenn sie keinen Arbeitsvertrag vorweisen können. Die so genannte Blue Card könnte Zuwanderung erleichtern.

Von Maris Hubschmid

Berlin - Im Hinblick auf den zunehmenden Fachkräftemangel hat eine hochrangige Expertengruppe dazu aufgerufen, den Anwerbestopp für Nicht-EU-Bürger aufzuheben. Bei der Vorstellung ihrer Reformvorschläge am Mittwoch in Berlin sprach sich die überparteiliche Kommission um den früheren Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) und den CDU-Politiker Armin Laschet speziell dafür aus, die Aufenthaltsgenehmigung nicht länger an einen Arbeitsvertrag zu koppeln. International umworbene Fachkräfte müssten spüren, dass sie willkommen seien, erklärte Laschet. Nicht-EU-Bürger, die bestimmte Kriterien erfüllten, sollten deshalb Gelegenheit erhalten, sich ein Jahr lang nach einem Arbeitsplatz umzusehen.

In einem ersten Schritt empfiehlt die Gruppe, 30 000 qualifizierte Arbeitssuchende ins Land zu lassen. Menschen, die bereits einen Vertrag haben, will sie in unbegrenzter Zahl aufnehmen. Drei Wochen lang sollen Behörden künftig Zeit haben, Widerspruch gegen das Beschäftigungsverhältnis einzulegen. „Ansonsten gilt es als bewilligt“, sagte Laschet. Außerdem empfehlen die Experten, die Sprachanforderungen an qualifizierte Einwanderer und ihre Angehörigen zu lockern. Stärker gewichtet werden solle hingegen etwa der Abschluss an einer Elite-Universität. Bedenken gegen die Ideen gebe es in allen Parteien, sagte Laschet. „Wir dürfen einander aber nicht mehr gegenseitig blockieren“, mahnte Struck.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen kündigte am Mittwoch an, dass sich voraussichtlich am Mittwoch nächster Woche das Bundeskabinett mit der Umsetzung der EU-Richtlinie für die sogenannte Blue Card befassen werde. Damit sollen mehr Top-Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland kommen.

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