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Wirtschaft: Fusion zum größten Multiplex-Konzern Deutschlands - Senator Film mit 25 Prozent an Cinemaxx beteiligt

Die Großkino-Betreiber Cinemaxx und Ufa wollen sich zu Deutschlands größtem Kinounternehmen zusammenschließen. Voraussichtlich zum 1.

Die Großkino-Betreiber Cinemaxx und Ufa wollen sich zu Deutschlands größtem Kinounternehmen zusammenschließen. Voraussichtlich zum 1. Mai werde die Cinemaxx AG, Hamburg, zehn Prozent und das Management der Ufa-Theater Gruppe, Düsseldorf, übernehmen, teilten die Unternehmen am Mittwoch in Düsseldorf mit. Zugleich steigt das Berliner Film- und Entertainment-Unternehmen Senator Film AG mit 25 Prozent plus einer Aktie bei der Cinemaxx AG ein. Erklärtes Ziel von Cinemaxx und Ufa, die zusammen ein Umsatzpotenzial von rund 500 Millionen Mark haben, sei die vollständige Fusion. Als Grund für die Kooperation nannte Ufa-Geschäftsführer Ulrich Müller-Taufertshöfer Wettbewerbsvorteile im hart umkämpften Markt: Gemeinsames Marketing und Verwaltung könnten Kosten einsparen. Derzeit bespielen die Partner zusammen 623 Leinwände an 54 Standorten. Im laufenden Jahr werden 35 Millionen Zuschauer erwartet.

Die neue Partnerschaft mit Senator Film ermögliche den Unternehmen, die Wertschöpfungskette im Filmbereich auf Medien und Handel auszudehnen, hieß es. Hanno Huth, Vorstandschef von Senator Film, sagte dem Tagesspiegel, das Berliner Unternehmen stehe unter den so genannten "preferred partners", den bevorzugten Verleih- und Vermarktungs-Partnern der Cinemaxx-Kette, künftig an erster Stelle. "Die Weichen für unseren weiteren starken Wachstumskurs sind damit gestellt". Senator sichere sich durch Pool- und Stimmbindungsverträge maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftspolitik der Cinemaxx AG und werde so zum "attraktivsten deutschen Kooperationspartner für Produzenten, Regisseure und Schauspieler im In- und Ausland". Huth wird künftig im Aufsichtsrat von Cinemaxx sitzen. Den Kaufpreis für das Aktienpaket bezifferte er auf 60 bis 70 Millionen Euro. Finanziert werden soll die Expansion möglicherweise über die Börse. "Wir denken intensiv über eine Kapitalerhöhung nach.", sagte Huth. Der Einstieg von Senator soll durch eine Kapitalerhöhung um knapp zehn Prozent bei Cinemaxx ermöglicht werden.

Um die Auslastung der Multiplex-Kinos flächendeckend zu gewährleisten, will Cinemaxx in zwölf Städten wie Hamburg, Freiburg oder Berlin, in denen bislang Kinos beider Betreiber vertreten sind, Säle schließen. Dem Vernehmen nach könnten auch unlängst eröffnete Häuser betroffen sein. Cinemaxx wird nach eigenen Angaben die Marktführerschaft entscheidend ausbauen und den Marktanteil im Kinomarkt von derzeit zwölf auf 20 Prozent steigern. Die Ufa Theater GmbH & Co. KG hatte 1999 einen Umsatz von 300 Millionen Mark erzielt und beschäftigt 1450 Mitarbeiter. Betroffen von der Kinopartnerschaft sind die 90 Mitarbeiter der Düsseldorfer Ufa-Hauptverwaltung, die aufgelöst und in die Cinemaxx-Zentrale in Hamburg integriert wird. Für die Beschäftigten werde nun in Zusammenarbeit mit den Betriebsräten ein Sozialplan erarbeitet.

mot

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