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Wirtschaft: Grün unterwegs

Bahn-Kunden fahren beim Car-Sharing elektrisch – mit Hybridfahrzeugen von Toyota

Berlin - Nicht nur auf der Schiene, auch auf der Straße will die Deutsche Bahn umweltfreundlicher werden. Der Konzern ergänzt ab August sein Car-Sharing-Angebot um Elektroautos. Bis Ende des Jahres sollen DB-Kunden deutschlandweit 100 elektrisch angetriebene Fahrzeuge mieten können, in Berlin sollen 40 solcher Autos zur Verfügung stehen. „Die Bahn ergänzt mit den Elektrofahrzeugen die Angebote innerhalb ihrer Reisekette um eine weitere zukunftsweisende und ökologisch sinnvolle Mobilitätslösung“, sagte Rolf Lübke, Geschäftsführer der DB Fuhrpark Service GmbH.

Einen ersten Schritt unternahm die Bahn am Montag in Berlin: Der Logistikkonzern besiegelte eine Kooperation mit dem japanischen Autobauer Toyota. Ab August stellt Toyota der Bahn in einem Feldversuch 18 Plug-In-Hybrid-Autos vom Typ Prius zur Verfügung. Das sind keine reinen Elektroautos, denn sie fahren sowohl mit Batterie als auch mit Verbrennungsmotor. Der Strom der Lithium-Ionen-Batterie reicht für 20 Kilometer, dabei kann das Fahrzeug auf bis zu 100 Stundenkilometer beschleunigt werden. Ist die Batterie nach 20 Kilometern leer, fährt der Wagen mit Benzin weiter Die Plug-In-Hybride können aber im Gegensatz zum normalen Prius-Hybriden an der Steckdose aufgeladen werden.

Die Hälfte der Prius Plug-In-Hybride, die 2012 in Deutschland auf den Markt kommen sollen, wird in Berlin im Car Sharing eingesetzt, die andere Hälfte nutzt die Bahn als Dienstwagen. „Wir freuen uns, die Mobilität der Zukunft in Berlin mitgestalten zu können“, sagte Koei Saga, der bei Toyota die Entwicklungsabteilung für Elektrofahrzeuge leitet. Weltweit sind rund 600 Plug-In-Hybride in Pilotprojekten unterwegs. Der Feldversuch in Berlin findet im Rahmen des Forschungsprojektes „BeMobility“ des Bundesverkehrsministeriums statt. Daran sind unter anderem die Bahn, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg, der Autozulieferer Bosch und die Stromkonzerne RWE und Vattenfall beteiligt. Finanziert wird der drei Millionen Euro teure Feldversuch zu 40 Prozent vom Bund, den Rest tragen die Unternehmen.

Um das Ziel von 40 Elektroautos in der Hauptstadt zu erreichen, will die Bahn auch noch mit anderen Autoherstellern kooperieren. Berliner Car-Sharing-Kunden können neben den Toyotas ab August noch zehn weitere, reine Elektrofahrzeuge nutzen, darunter Elektro-Smarts von Daimler und Elektro-Minis von BMW.
Damit liegt Berlin vorn, denn im Rest des Landes stehen ab August zunächst nur sechs elektrisch angetriebene Autos zur Verfügung. Die Kunden müssen dafür etwas mehr zahlen als für normale Fahrzeuge: Statt 1,50 Euro pro Stunde kosten die Elektroautos 1,90 Euro.

Wenn in der Hauptstadt künftig mehr E-Autos fahren sollen, müssen auch mehr Ladepunkte her. Bisher gibt es in Berlin rund 100 Stationen, an denen die Batterien der Autos aufgefüllt werden können. Bis Ende des Jahres sollen es 300 sein. Der Prius Plug-In von Toyota muss 90 Minuten an die Steckdose, um voll aufgeladen zu sein. Jahel Mielke

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