KAUFEN oder NICHT: Schöner stürzen

Wer schön sein will, muss leiden – die Binse kennt jeder. Wer sich mit Sicherheit im Straßenverkehr auseinandersetzt, weiß darüber hinaus noch: Wer überleben will, muss im Zweifel aufs Schönsein verzichten. Neongelbe Warnwesten? Reflektierende Hosenbeinklammern? Fahrradhelme? Leben mag man damit retten, aussehen tut man mit solchen Utensilien aber halb wie ein Pistenwart, halb wie ein Erstklässler. Hier verspricht der Hövding Abhilfe. Dabei handelt es sich um einen Airbag für Radfahrer, den man wie einen dicken Schal um den Hals trägt. Fliegt man vom Rad, so erklärt der Hersteller, reagiert ein Sensor und das Luftkissen entfaltet sich binnen Sekundenbruchteilen um den Kopf. Aus Gründen der persönlichen Sicherheit (und auch weil der Hövding mit 399 Euro wahrlich nicht billig ist) überfahren wir für unseren Test jedoch nicht die nächste rote Ampel, sondern beschränken uns auf Ästhetik und Komfort.

Zum Aussehen: Dezent geht anders, aber wer auf Military Chic steht, dem wird das schwedische Designerstück mit der Anmutung zwischen Regenjacke und Robocop gefallen. Beim Komfort aber hapert es. Mit dem Hövding um den Hals kann ich beim Radeln nicht mehr richtig über die Schulter nach hinten schauen, was mein subjektives Sicherheitsgefühl arg beeinträchtigt. Der Nacken wird steif, weil der Kopf zu weit nach hinten gezwungen wird. Außerdem scheuert die Halskrause, die man etwa bei www.sportimport.de bestellen kann, nach ein paar Kilometern unangenehm auf dem Adamsapfel. Die Idee ist clever, aber für so viel Geld hätte ich mir mehr Bequemlichkeit gewünscht.

DAS TESTURTEIL: 5 Punkte

(0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen.)