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Wegen des Streiks bei der Deutschen Bahn sind Fernbusse, wie hier in Hannover, überfüllt.

© dpa

Streik-Service: Was Kunden der Deutschen Bahn tun können

Die Deutsche Bahn plant das Streik-Wochenende mit einem Ersatzfahrplan. Was sind die Alternativen zum Zug? Ein Service mit Fragen und Antworten für betroffene Kunden der Deutschen Bahn.

Der Streik droht am Wochenende den Bahnverkehr lahmzulegen. Den ganzen Verkehr? Nein. Die Deutsche Bahn plant mit Ersatzfahrplänen für die beiden Streiktage am Samstag und am Sonntag. Alle Züge, die fahren, können unter www.bahn.de/aktuell in einer Live-Auskunft eingesehen werden. Gebuchte Tickets, auch mit Zugbindung, können auf späteren Verbindungen genutzt werden. Die Bahn hat eine kostenlose Service-Nummer geschaltet, unter der sich Fahrgäste über Verspätungen, Zugausfälle und Fahrgastrechte informieren können: 08000 99 66 33

Wie werde ich entschädigt, wenn sich der Zug verspätet?

Wenn Ihr Zug streikbedingt ausfällt, bekommen Sie in den Reisezentren der Bahn Ihr Geld zurück. Fahrgäste können auch bei voller Erstattung auf ihre Zugfahrt verzichten, wenn eine Verspätung von mehr als eine Stunde abzusehen ist.

Wie viel Geld gibt es zurück?

Eine Entschädigung gibt es schon ab einer Stunde Verspätung, dann gibt es 25 Prozent des Preises zurück. Wenn Sie zwei Stunden später an ihr Ziel kommen, kriegen Sie 50 Prozent erstattet. Das ganze Erstattungsverfahren darf nicht mehr als drei Monate dauern.

Wie komme ich ohne Bahn von A nach B?

Bei der Lufthansa-Tochter German Wings läuft der Betrieb nach dem Streik wieder normal. Streikgefahr droht nur am Flughafen in Tegel, dort hat das Bodenpersonal bereits am Freitag die Arbeit niedergelegt. Dennoch kann ein Flug teuer werden: Wer zum Beispiel von Berlin kurzfristig nach Frankfurt, München oder Stuttgart fliegen will, muss mindestens 350 Euro auf den Tisch legen. In einen Fernbus zu steigen, ist da viel günstiger. Noch. Denn die Kontingente an günstigen Tickets sind sehr begehrt. „Die Online-Zugriffe haben sich nach der Streikankündigung bei der Bahn verdreifacht“, sagt Marika Vetter von „meinfernbus.de“. Das Berliner Unternehmen will genau wie die Konkurrenz von „Berlinlinienbus“ oder „Flixbus“ größere und mehr Fahrzeuge einsetzen, um der starken Nachfrage gerecht zu werden.

Als Alternative verbleibt noch der eigene PKW, falls man einen besitzt. „Staus und stockender Verkehr sind programmiert“, schreibt der ADAC zu Ferienbeginn. Da ist der Streikeffekt noch gar nicht eingerechnet.

Wie komme ich in meinen Urlaub?

Der Streik fällt für Urlauber in Berlin und Brandenburg ungünstig auf den Anfang der Herbstferien. Besonders betroffen sind Kunden, die ein Rail&Fly-Ticket gebucht haben, die also mit dem Zug zu einem ferngelegenen Flughafen innerhalb Deutschlands fahren, um in den Urlaub zu fliegen. „Bei Pauschalreisen trägt der Reiseveranstalter die Verantwortung, dass der Kunde rechtzeitig seinen Flieger erwischen kann“, sagt Eva Klar von der Verbraucherzentrale Berlin. Wer sich einen Zug zum Flug selbst gebucht hat, muss sich allerdings auch selbst darum kümmern, pünktlich am Abflugsteig zu erscheinen.

Wie komme ich in Berlin ans Ziel?

Am Wochenende sollte die Lage im Stadtverkehr trotz Bahnstreiks eher entspannt sein, da die meisten Pendler wegfallen. Dennoch wird es vor allem bei der BVG wieder eng werden. U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse werden wieder voll sein. Die BVG bemühe sich wie bei jedem Bahnstreik um zusätzliche Fahrten und längere Züge. Bei der Online-Auskunft für den Nahverkehr in Berlin oder auf den diversen Apps sollte das Häkchen für die S-Bahn entfernt werden, dann wird der schnellste Weg allein per BVG angezeigt.

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