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Lamborghini und Luxusboutiquen - wer kann sich das leisten? Mehr Deutsche als bisher gedacht.

© p-a/dpa

Studie zu Vermögen: Deutschland hat mehr Superreiche als gedacht

Sie vereinen einen Großteil des deutschen Gesamtvermögens auf sich: Einer Studie zufolge gibt es mehr Superreiche in Deutschland als bislang angenommen.

Das Vermögen der Deutschen ist offenbar weitaus höher als bisher angenommen. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin beträgt das geschätzte Gesamtvermögen der Deutschen bis zu 9,3 Billionen Euro, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Das sind drei Billionen Euro mehr als bei der letzten amtlichen Erhebung im Jahr 2012 ermittelt. Auch die Superreichen verfügen über einen weit höheren Anteil am Gesamtvermögen als bislang angenommen.

Wie die Zeitung berichtet, wird das Vermögen der Multi-Millionäre und Milliardäre wegen statistischer Ungenauigkeiten gar nicht oder kaum erfasst. Die Forscher haben diese Ungenauigkeit mit einer neuen Methode verringert und kommen damit zu weit höheren Zahlen für das Gesamtvermögen der Deutschen.

Mehr Supperreiche, weniger Normalbürger

Auch die Verteilung des Vermögens zwischen Superreichen und Normalbürgern verändert sich damit erheblich. „Die reichsten Deutschen verfügen über einen deutlich größeren Anteil am Gesamtvermögen der Deutschen als bisher geschätzt“, sagt DIW-Forscher Markus M. Grabka, einer der beiden Autoren der Studie, die im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung erstellt wurde. So gehören den 0,1 Prozent der reichsten deutschen Haushalte 14 bis 16 Prozent des Gesamtvermögens. Das ist dreimal so viel wie jene fünf Prozent, von denen die Statistiker bisher ausgingen. Der Anteil des reichsten Prozents der Deutschen steigt von bisher angenommenen 18 Prozent auf 31 bis 34 Prozent. Ihnen gehört also rund ein Drittel des Gesamtvermögens.

Zehn Prozent der Deutschen gehören zwei Drittel allen Vermögens

Die reichsten zehn Prozent der deutschen Haushalte vereinigen nach Erkenntnissen der Forscher sogar 63 bis 74 Prozent des Gesamtvermögens auf sich. Bisher war man von lediglich 60 Prozent ausgegangen. „Auch unsere Schätzungen sind mit Unsicherheiten behaftet“, räumte Forscher Grabka ein. Deshalb habe man zwei Szenarien entworfen, die zu verschiedenen Prozentzahlen führen. Aus diesem Grund seien die eigenen Ergebnisse in Spannen angegeben.
„Wir sind aber davon überzeugt, dass unsere Methode der Realität der Vermögensverteilung in Deutschland viel näher kommt als die bisher verwendete“, sagte Grabka.

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