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Funkauktion: E-Plus und O2 kritisieren Bundesnetzagentur

Bald steht in Deutschland wieder eine große Mobilfunkauktion an. Doch schon bevor es richtig losgeht, gibt es Ärger: Die beiden Mobilfunkanbieter E-Plus und O2 sehen sich benachteiligt.

Berlin - Bald steht in Deutschland wieder eine große Mobilfunkauktion an. Doch schon bevor es richtig losgeht, gibt es Ärger: Die beiden Mobilfunkanbieter E-Plus und O2 sehen sich benachteiligt. „Die Auktion wird dazu führen, dass sich die heute schon bestehenden Wettbewerbsnachteile noch verstärken“, sagte E-Plus-Regulierungsexperte Bernd Sörries dem Tagesspiegel. Auch bei O2 sieht man das so. „Wenn man fairen Wettbewerb will, sollte man das Design überdenken“, sagte ein O2-Sprecher.

Der Streit geht um frei gewordene Rundfunkfrequenzen. Nach dem Plan der Bundesregierung sollen die Mobilfunkanbieter die Frequenzen nutzen, um schnelles Internet über Funk in Gebiete zu bringen, die heute noch keine Breitbandanschlüsse haben. Ähnlich wie bei der Versteigerung der UMTS-Frequenzen im Jahr 2000, die 50 Milliarden Euro einbrachte, bereitet die Bundesnetzagentur eine Auktion vor. Doch die Regeln der Auktion benachteiligten die kleineren Netz-Anbieter, meinen E-Plus und O2.

E-Plus und O2 haben nicht nur weniger Kunden (18 beziehungsweise 14,5 Millionen) als die beiden Marktführer T-Mobile und Vodafone (39 und 35 Millionen). Sie funken bisher auch in einem Frequenzbereich, der sich weniger für die Versorgung von großen Flächen eignet. Deshalb sind sie an den neuen Frequenzen besonders interessiert. „Die vorgeschlagene Vergabe führt aber dazu, dass nicht jedes Unternehmen die gleiche Chance hat, seine Netzausbaustrategie voranzutreiben“, kritisiert Sörries von E-Plus. Weil es eine Obergrenze für die zu ersteigernden Frequenzblöcke gebe, könnten zwar T-Mobile und Vodafone das für sie nötige Spektrum erwerben, nicht aber die kleineren Anbieter. „Im schlimmsten Fall führt es dazu, dass es weniger Wettbewerb gibt, weil nicht alle zum Zuge kommen können“, sagte Sörries.

Die Bundesnetzagentur wertet derzeit die Kommentare aus, die zum Auktionsdesign von den Firmen eingereicht wurden und will dann erst Stellung nehmen. Noch 2009 soll der Vergabeprozess beginnen, die Auktion selbst frühestens im zweiten Quartal 2010. Corinna Visser

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