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Jemand trägt einen blauen Einkaufskorb der bis oben hin gefüllt ist

© pa/dpa

Verbraucher sollen wieder vertrauen: Die Lebensmittelbranche will mehr Transparenz schaffen

Deutsche Unternehmen müssen sich öffnen, um das Vertrauen der Verbraucher zurück zu gewinnen, finden die Chefs von Edeka und Nestlé. Mit ihrem Verein "Die Lebensmittelwirtschaft" wollen sie dieses Ziel 2014 angehen.

Von Maris Hubschmid

Berlin - Deutsche sollen in Zukunft mehr Einblick in die Produktion ihrer Lebensmittel erhalten. Das hat sich der Branchenverein „Die Lebensmittelwirtschaft“ zum Ziel gesetzt. „Wir wollen die Reputation des Lebensmittelsektors stärken und das Vertrauen der Verbraucher sichern“, sagte der Vereinsvorsitzende, Nestlé-Deutschlandchef Gerhard Berssenbrügge, am Dienstag in Berlin. Die Organisation will deshalb auf die Unternehmen einwirken, sich stärker zu öffnen und zu zeigen, wie sie arbeiten. Drei Tage vor Beginn der „Grünen Woche“ in der Hauptstadt reagiert die Nahrungsindustrie damit auf anhaltende Kritik von Verbraucher- und Tierschützern. Speziell seit dem Pferdefleischskandal vor knapp einem Jahr, als falsch deklariertes Fleisch in Tiefkühlgerichten gefunden wurde, werden die Forderungen nach mehr Transparenz lauter.

So schlecht wie oftmals dargestellt sei die Reputation der Hersteller aber gar nicht, erklärte Berssenbrügge. Einer vom Verein in Auftrag gegebenen TNS-Infratest-Umfrage zufolge fühlt sich mehr als die Hälfte der Kunden über die angebotenen Lebensmittel gut bis ausgezeichnet informiert. Bei der Frage, für wie vertrauenswürdig sie die Branche hielten, stellten die Befragten der Lebensmittelsparte allerdings ein eher mageres Zeugnis aus: Zwar schnitt sie besser ab als die der Finanzdienstleistungen, jedoch schlechter als Pharma- und Autoindustrie.

Informationen statt Lobbyarbeit

Wie Hersteller konkret zu einem Kulturwandel gedrängt werden sollen, erläuterten die Vereinsvertreter am Dienstag nicht. Neuer Vorsitzender wird in diesem Jahr der Vorstandschef der Edeka-Gruppe, Markus Mosa. Die Führung der erst 2013 gegründeten Organisation soll jährlich wechseln. „Die Lebensmittelwirtschaft“ wolle keine Lobbyarbeit leisten, sondern verstehe sich als Informationsdienst, betont man. Mosa kündigte an, gemeinsame Branchenzahlen und Indizes entwickeln zu wollen. „Nur wenige haben eine Vorstellung von der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung und Struktur der Branche.“

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