zum Hauptinhalt

Traditionsunternehmen: Von der Apotheke zum Pharmakonzern

SCHERING Ernst Schering gründete 1851 die „Grüne Apotheke“ an der Chausseestraße in Berlin- Mitte. Wenig später baute der Pharmazeut in Wedding eine Chemiefabrik auf, 1871 wurde Schering zur Aktiengesellschaft.

SCHERING 

Ernst Schering gründete 1851 die „Grüne Apotheke“ an der Chausseestraße in Berlin- Mitte. Wenig später baute der Pharmazeut in Wedding eine Chemiefabrik auf, 1871 wurde Schering zur Aktiengesellschaft. In den Folgejahren kamen ein Werk in Charlottenburg und eine Vertretung in Amerika hinzu. 1930 brachte das Unternehmen das erste injizierbare Nierenkontrastmittel auf den Markt, 1961 die erste Antibabypille in Europa. Schering entwickelte sich bis zum Beginn des Jahrtausends zum drittgrößten Pharmakonzern Deutschlands mit Tochtergesellschaften in der ganzen Welt. 2006 wurde Schering vom Pharmakonzern Bayer übernommen.

BERLIN CHEMIE

Berlin Chemie hat vier politische Systeme überdauert: Kaiserreich, Weimarer Republik, Nazi-Diktatur und DDR. Das Unternehmen führt seine Ursprünge auf die 1890 in Adlershof gegründete Firma Kahlbaum Laborpräparate zurück. 1927 begann Berlin Chemie nach einem Zusammenschluss mit Schering mit der Entwicklung von Arzneimitteln. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Berlin Chemie im DDR-Kombinat Germed zu einem der wichtigsten Chemie- und Pharmabetriebe des Ostens. 1992 wurde das Unternehmen von der Treuhand an den italienischen Konzern Menarini verkauft, 1996 strukturierte Menarini die Tochter um. Berlin Chemie konzentrierte sich fortan mehr auf das Pharma-Geschäft. Heute beschäftigt das Unternehmen 4300 Menschen in 31 Ländern, davon rund 1300 in Berlin.



DR. KADE

Der Apotheker Franz Lutze kaufte 1886 Dr. Kade’s Oranien-Apotheke in Berlin und baute eine pharmazeutische Fabrik auf, die Verbandsstoffe, Arzneien, Reiseapotheken und chirurgisches Gerät herstellte und unter anderem die kaiserlichen Schutztruppen in den

Kolonien belieferte. Die Produktion wuchs und wurde 1908 in ein Nachbargebäude der Apotheke ausgelagert, 1962 kam ein zweites Werk in Konstanz dazu. Das Unternehmen stellt heute Hormonpräparate sowie Mittel gegen Pilzinfektionen und Hämorrhoiden her und beschäftigt in Berlin 160 Mitarbeiter.

DR. MANN PHARMA

Im Jahr 1945 gründete der Apotheker Gerhard Mann in Berlin- Wedding eine Apotheke. Dort erfand er 1953 die erste pipettenlose Augentropfenflasche und baute ein Jahr später eine neue Produktion in Spandau auf. 1986 kaufte der US-KonzernBausch & Lomb die Firmenanteile an Dr. Mann Pharma. Heute produzieren mehr als 620 Mitarbeiter in Berlin Augentropfen und -salbe. jmi/kph

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false