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Ölfässer (in Indonesien).

© picture-alliance/ dpa

SAUBERERE CHEMIE: Wege zur Abkehr vom Klimakiller Öl

Erdöl, einer der wichtigsten Grundstoffe in der chemischen Industrie, wird knapper und erzeugt in hohem Maße Treibhausgas-Emissionen. Im Zuge des voranschreitenden Klimawandels und der zunehmenden Abhängigkeit von Rohstoffimporten haben die Grünen die deutsche Chemieindustrie zu mehr Ressourceneffizienz aufgerufen.

Erdöl, einer der wichtigsten Grundstoffe in der

chemischen Industrie, wird knapper und erzeugt in hohem Maße Treibhausgas-Emissionen. Im Zuge des voranschreitenden Klimawandels und der zunehmenden Abhängigkeit von Rohstoffimporten haben die Grünen die deutsche Chemieindustrie zu

mehr Ressourceneffizienz
aufgerufen. „Die ökologische Wende geht nur mit der Chemieindustrie“, betonte der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, am Mittwoch in Berlin. Dafür hat die parteinahe Heinrich-Böll-Stiftung eine Studie in Auftrag gegeben, die Vorschläge für eine nachhaltigere Chemieproduktion macht. Wichtigster Grundpfeiler des Papiers ist der Ersatz des Öls in der Produktion durch nachwachsende Rohstoffe. Biomasse wird derzeit in Deutschland – nach der Nahrungsmittelproduktion – in erster Linie für die Energiegewinnung genutzt. Studienautor Uwe Lahl hält das für Verschwendung. „Bei Strom und Wärme kann auf Wind und Sonne zurückgegriffen werden. Unbedingt gebraucht wird Biomasse in der Chemie und für den Verkehr“, erklärt der Wissenschaftler. Dafür fordert die Studie eine Abschaffung „falscher Anreize“: Steuerentlastungen begünstigen derzeit die Nutzung von Öl bei der Produktion von Stoffen. Zudem fordern die Wissenschaftler, die Chemieindustrie zu stärkeren CO2-Einsparungen im Rahmen des Emissionshandels zu verpflichten – auch um die Firmen zu mehr

Innovation zu zwingen. Eine weitere Forderung ist mehr Transparenz: Datenbanken sollen Auskunft über Stoffe geben, damit Produktentwickler bevorzugt umweltverträgliche und ressourcenschonende Materialien nutzen. jmi

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