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Update

Bilderserie zum Vulkanausbruch: Bardarbunga spuckt weiter glühende Lava

Seit sieben Tagen rumort der Vulkan nun schon. Bis zu 150 Meter hoch schießen die Lavafontänen, berichten Augenzeugen. Am Mittwochnachmittag wurden Forscher aufgefordert, das Gebiet zu verlassen. Sehen Sie hier aktuelle Fotos von dem Ausbruch.

Zwei Wochen lang grummelte die Bardarbunga, am Freitag gab es erste sichtbare Eruptionen. Nach Angaben der Meteorologiebehörde hält die Aktivität unvermindert an. Nachdem die Eruptionen bisher entlang einer anderthalb Kilometer langen Spalte im Holuhraun-Vulkanfeld erfolgten, gab es in der Nacht zu Dienstag zwei Ausbruchsstellen: ganz im Norden und weiter im Süden der langen Spalte.

Schätzungen zufolge werden im Schnitt 100 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Nach wie vor gibt es zahlreiche Erdbeben. Sie werden ausgelöst durch Magma, das sich seinen Weg nach oben bahnt. Zusätzliche Erschütterungen treten auf, wenn die 1200 Grad heiße Schmelze aus dem Inneren des Vulkans nach außen strömt. Dadurch verringert sich der Druck und die darüber liegenden Schichten brechen ein.

Forscher müssen das Gebiet verlassen

Ein Fläche von gut sieben Quadratkilometern sei von der erstarrten Gesteinsschmelze bedeckt, berichteten Forscher am Mittwoch, nachdem sie Luftbilder ausgewertet hatten. Die Fläche dürfte jetzt noch größer sein.

Am Mittwochnachmittag wurden alle Wissenschaftler im Holuhraun-Feld aufgerufen, das Gebiet zu verlassen. Es wird befürchtet, dass die Eruptionen stärker werden oder das Magma an einer bislang nicht aktiven Stelle austritt. Sollte das in Gletschernähe geschehen, sind auch Überflutungen denkbar.

Weiterhin wurden Senktrichter im Dyngjujökull-Gletscher entdeckt, der sich südlich der Eruptionszone befindet. Das ist Experten zufolge ein deutlicher Hinweis dafür, dass dort bereits Lava austritt und Eis schmilzt.

Am Donnerstag kehrten die Wissenschaftler in das Vulkangebiet zurück, um den Ausbruch mit ihren Messegeräten zu verfolgen. So analysieren sie beispielsweise die austretenden Gase. Das ist vor allem Schwefeldioxid. Schätzungen zufolge werden täglich 20.000 Tonnen ausgestoßen. In unmittelbarer Umgebung kommt es zu saurem Regen, berichten britische Vulkanologen via Twitter. Weiterhin haben die Forscher Infrarot- und Hochgeschwindigkeitskameras herangeschafft, um die Eruptionen zu dokumentieren.

Experten zufolge könnten die Eruptionen noch Wochen oder gar Monate anhalten. Solange sich das Magma nicht mit großen Mengen Schmelzwasser mischt, dürften die Ausbrüche moderat bleiben und keine großen Aschemengen produzieren, die für die Luftfahrt gefährlich werden könnten.

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