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Ermittlungen: Ehec-Ausbruch: Verdächtiges Saatgut stammte aus biologischem Anbau

Der aus Ägypten eingeführte Bockshornkleesamen, der in Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit den Ehec-Ausbruch verursachte, stammte aus biologischem Anbau. Das erfuhr der Tagesspiegel am Mittwoch von den Ermittlungsbehörden.

Das Bio-Saatgut war vermutlich mit dem Ehec-Keim O104:H4 verunreinigt. Ein Gärtnerhof in Bienenbüttel, der nur Bioware produziert, stellte aus dem Bockshornkleesamen Sprossen her. Deren Verzehr führte zu den Erkrankungen mit mittlerweile 49 Todesfällen. Das ergaben Untersuchungen der Behörden von Bund und Ländern, die 41 „Ausbruchscluster“, also Orte mit Erkrankungshäufungen, sowie Lieferlisten und Vertriebswege überprüften und den Gärtnerhof als alleinige Quelle des gefährlichen Darmkeims identifizieren konnten. Wie der Keim auf das Saatgut gekommen ist, ist ungeklärt. Nicht auszuschließen ist, dass unsachgemäße Düngung mit tierischen oder menschlichen Fäkalien zu der Übertragung führte. Der Ehec-Erreger stammt vermutlich vom Menschen. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg stellte unterdessen die Ermittlungen gegen den Hof ein. Den Verantwortlichen sei kein strafrechtlicher Vorwurf zu machen.

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