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Will ihren Doktor behalten: Annette Schavan.

© dpa

Fall Schavan: Uni Düsseldorf will Transparenz

Die Universität Düsseldorf, die vor zwei Wochen der CDU-Politikerin Annette Schavan den Doktorgrad entzogen hatte, hat erneut angeboten, die Schriften zur Urteilsfindung zu veröffentlichen. Die zurückgetrene Ministerin hat derweil im Bundestag eine neue Beschäftigung gefunden.

In einer auf der Homepage veröffentlichten Mitteilung teilt die Uni zunächst mit, dass sie am vergangenen Freitag Schavan die Entscheidung nunmehr „formal zugestellt“ habe. Dann erklärt die Uni, die für das Verfahren zuständige Philosophische Fakultät sei bereit, „ihre Entscheidung transparent zu machen, so die Betroffene einer Veröffentlichung zustimmt“. Schon unmittelbar im Anschluss an die Entscheidung vor zwei Wochen hatte der Dekan der Fakultät dies angeboten. Da Persönlichkeitsrechte betroffen sind, müsste Schavan dem zustimmen. Als die Uni Bayreuth dem damaligen Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg den Doktorgrad entzog, gestattete Guttenberg die Veröffentlichung des Gutachtens auf der Homepage der Uni.

Schavan hat das Verfahren gemeinsam mit ihren Wegbegleitern aus Politik und Wissenschaft monatelang massiv kritisiert. Die Fakultät hat darum ein besonderes Interesse daran, die Begründung für ihre Entscheidung umfassend offenzulegen. Schavans Anwälte teilten der Nachrichtenagentur AFP unterdessen mit, die Klageschrift der Politikerin sei am Dienstag ans Düsseldorfer Verwaltungsgericht geschickt worden.

Künftig will sich die vor zwölf Tagen als Bundesbildungsministerin zurückgetretene Schavan im Bundestagsausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung engagieren. Das teilte der Vorsitzende der CDU-Landesgruppe Baden-Württemberg im Bundestag und CDU-Bundesparteivizevorsitzende Thomas Strobl laut Nachrichtenagentur dpa mit. Die aus dem Rheinland stammende Schavan gehört der Landesgruppe Baden-Württemberg an. Schavan werde in dem 24-köpfigen Bundestagsausschuss einfaches Mitglied. Der CDU-Abgeordnete Klaus Riegert mache für sie den Platz frei und verlasse den Ausschuss. Nach 21 Jahren Mitgliedschaft im Bundestag scheide er im Herbst ganz aus. Schavan wird wieder für einen Bundestagssitz in ihrem Wahlkreis Ulm kandidieren.

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