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Kaum Grün. Zwei syrische Bäuerinnen auf einem trockenen Feld im Jahr 2010.

© AFP

Folgen des Klimawandels: Syrienkrise durch Dürre angetrieben?

Der "arabische Frühling" gilt als Auslöser der Syrienkrise. Doch laut einer Studie hat auch eine vom Klimawandel verursachte Dürre dazu beigetragen.

Die Syrienkrise, die 2011 begann und längst zu einem Bürgerkrieg geworden ist, ist unter anderem durch eine Dürre befördert worden – welche wiederum mit dem Klimawandel zusammenhängt. Zu diesem Schluss kommen Colin Kelley von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara und Kollegen.

Wie sie im Fachmagazin „PNAS“ schreiben, begann im Winter 2006/2007 eine dreijährige Dürre, die schlimmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Landwirtschaft brach vielerorts zusammen, auch weil die Grundwasservorräte bereits in den Jahren zuvor massiv strapaziert worden waren. Schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen verließen ihre Dörfer, viele von ihnen siedelten im Umland der großen Städte, die ohnehin durch starkes Bevölkerungswachstum beansprucht waren. Hinzu kamen noch gut eine Million Flüchtlinge aus dem Irak.

Dürre hat "katalytischen Effekt"

Schlechte Infrastruktur, Arbeitslosigkeit und Kriminalität bestimmten das Bild, schreibt das Team. Diese starken Veränderungen trafen auf ein bereits schwächelndes politisches System. Die Dürre sei gewiss nicht die alleinige Ursache, habe aber zumindest einen „katalytischen Effekt“ für die Syrienkrise gehabt, folgern die Autoren.

Anhand von Modellrechnungen zeigen sie, dass im Zuge des Klimawandels die Temperaturen in der Region steigen und die Wahrscheinlichkeit für solch starke Dürreperioden zunimmt.

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