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Islamwissenschaft: Kritik an den neuen "Islamstudien"

Islamwissenschaftler kritisieren die Initiative von Bundesforschungsministerium und Wissenschaftsrat, das Fach "islamische Studien" an Universitäten einzurichten. Es solle "islamische Theologie" heißen.

Zentrale Punkte könnten „nicht widerspruchslos hingenommen werden“, heißt es in einer Stellungnahme von Ulrike Freitag (Freie Universität), Patrick Franke (Bamberg) und drei Kollegen.

Wie berichtet hat Bundesforschungsministerin Schavan am 14. Oktober bekanntgegeben, dass in Tübingen und in Münster/Osnabrück Zentren für „islamische Studien“ geschaffen werden sollen. Geplant ist, Religionslehrer und Imame auszubilden. Die Benennung des neuen Faches sei „in hohem Maße irreführend“, monieren die Islamwissenschaftler. Es müsse „islamische Theologie“ heißen, ansonsten könnten „die grundsätzlichen Unterschiede“ zu ihrem Fach verwischt werden. Die Islamwissenschaft ist bekenntnisneutral und untersucht Geschichte und Kultur muslimischer Gesellschaften.

Auch müsse das neue Fach an theologischen Fakultäten angesiedelt sein – und nicht an philosophischen oder kulturwissenschaftlichen. Zudem dürften den Beiräten, die Universitäten und islamische Glaubensgemeinschaften bilden sollen, keine weitreichenden Mitspracherechte bei der Berufung von Professoren zugestanden werden, heißt es. -ry

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