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Regionalforum gerettet: Der Bund fördert das Berliner Forum Transregionale Studien

Das Forum Transregionale Studien, eine Berliner Gründung mit turbulenter Geschichte, steuert in sicheres Fahrwasser. Vor einem Jahr standen die Finanzierung und damit der Fortbestand des Forums, das internationale Postdoktoranden zu Forschungsaufenthalten über regionalwissenschaftliche Themen nach Berlin holt, auf der Kippe.

Das Forum Transregionale Studien, eine Berliner Gründung mit turbulenter Geschichte, steuert in sicheres Fahrwasser. Vor einem Jahr standen die Finanzierung und damit der Fortbestand des Forums, das internationale Postdoktoranden zu Forschungsaufenthalten über regionalwissenschaftliche Themen nach Berlin holt, auf der Kippe. Jetzt wird es in ein Förderprogramm des Bundeswissenschaftsministeriums (BMBF) aufgenommen, wie Ministerin Annette Schavan (CDU) am Freitag bekannt gab. Ab dem kommenden Jahr soll das Forum 3,5 Millionen Euro für zunächst fünf Jahre erhalten.

Mit dem Geld werde es in Zusammenarbeit mit der Max-Weber-Stiftung, die die Arbeit der Deutschen Geisteswissenschaftlichen Institute im Ausland organisiert, ein bundesweites Netzwerk der Regionalstudien aufbauen, heißt es. Bislang wird das 2009 gegründete Forum mit Sitz am Wissenschaftskolleg von der Berliner Wissenschaftsverwaltung finanziert, die allerdings jährlich neu über den Etat von 1,5 bis zwei Millionen Euro entscheidet. Derzeit laufen Verhandlungen für 2013, sagt ein Mitarbeiter des Forums. Trotz der BMBF-Förderung sei man weiterhin auf den Landeszuschuss angewiesen.

Nachdem das Forschungsprogramm und die erste Arbeitsphase in diesem Jahr von der Einstein-Stiftung positiv evaluiert wurden, wird am Forum damit gerechnet, dass der Zuschuss erneut genehmigt wird. Im Herbst 2011 hat das Forum seine Arbeit mit 30 jungen Gastwissenschaftlern zu Forschungsthemen wie dem Nahen Osten, Weltliteratur und spirituelle Bewegungen in Metropolen nach einem langen und zwischen Freier Universität und Wissenschaftskolleg umstrittenen Gründungsprozess aufgenommen. Neben dem bundesweiten Netzwerk soll jetzt aus BMBF-Mitteln auch ein neuer kunsthistorischer Schwerpunkt aufgebaut werden.

Für neue und verlängerte Förderprogramme will das BMBF in einem „Rahmenprogramm Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften“ bis zum Jahr 2017 insgesamt 380 Millionen Euro ausgeben. Das Vorläuferprogramm „Freiraum für die Geisteswissenschaften“, das im Wissenschaftsjahr 2007 startete, war mit 226 Millionen Euro ausgestattet. Neu in die Förderung aufgenommen werden fünf „Internationale Kollegs“, die deutsche Universitäten mit Partnerinnen in Asien, Mittel- und Südamerika und Afrika gründen können, wie es heißt. Dafür sollen bis 2017 insgesamt 44 Millionen Euro fließen. Im Gespräch sei unter anderem eine Kooperation der Humboldt- und der Freien Universität mit einer Pekinger Hochschule.

Eine weitere neue Förderlinie ist Nachwuchswissenschaftlern gewidmet. Rund 30 Millionen Euro lobt das BMBF unter anderem für die Vorbereitung von Doktoranden auf Karrieren außerhalb der Universitäten und für die Einrichtung von Nachwuchsforschergruppen aus. Weitere Schwerpunkte des Rahmenprogramms sind die Erschließung von Sammlungen in Museen, Bibliotheken und Universitäten (45 Millionen Euro) und der Ausbau von Informationsinfrastrukturen (20 Millionen Euro).

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