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Model und Entertainerin Heidi Klum war vor zwei Wochen mit einem Fernsehteam in der Humboldt Universität erschienen.

© dpa

Germany's Next Top Model: Ärger um Heidi Klum an der Humboldt-Uni

Das Model Heidi Klum hat mit seinem Fernsehteam eine Psychologie-Vorlesung besucht - mit Genehmigung der HU. Jetzt fragen Studierendenvertreter, warum die Uni-Leitung dann Workshops zu Bondage und Drag von Studierenden behindert

Heidi Klum darf keine weiteren Vorlesungen an der Humboldt-Uni stören. HU-Präsident Jan-Hendrik Olbertz sagte am Dienstag im Akademischen Senat, solchen Besuch zu empfangen gehöre nicht „zu den Aufgaben einer Universität“. Vor zwei Wochen war das Model mit einem Fernsehteam in einer Psychologie-Vorlesung erschienen. Klum ließ sich dort mit einer Studentin filmen, die sich in einem Bewerbungsverfahren für Klums Fernseh-Show „Germany’s Next Top Model“ qualifiziert hat. Die HU-Pressestelle hatte den Besuch erlaubt und ihn mit Matthias Ziegler, dem vorlesenden Professor, abgestimmt. Dieser hatte seine Studierenden überraschen wollen und den Besuch darum nicht angekündigt.

Wegen des Auftritts im Hörsaal sei die Vorlesung eine halbe Stunde lang unterbrochen worden, sagte eine Studentin, die dabei war, dem Tagesspiegel auf Anfrage. Sie selbst habe die Veranstaltung schließlich verlassen: „Die HU sollte dieses sexistische Frauenbild nicht unterstützen.“ Die meisten der rund 100 Anwesenden hätten es aber „toll gefunden, ins Fernsehen zu kommen“.

Im AS weideten Studierendenvertreter den Vorfall genüsslich aus. Schließlich hat das Präsidium gerade eine Veranstaltung des „Referats für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter“ der Studierendenschaft verhindert, indem es sich weigerte, Räume unentgeltlich bereit zu stellen: für Workshops mit praktischen Übungen zu Bondage (Fesselung zur sexuellen Stimulation) und Drag („Männer“ in „Frauen“-Bekleidung). Die Studierendenvertretung sieht dies als Teil des studentischen Lebens und als zu einer theoretischen Beschäftigung mit diesen Themen gehörend. Sie protestiert mit einem offenen Brief gegen Diskriminierung. Olbertz erklärte, es handle sich um private Dinge. Da auch Heterosexuelle sie praktizierten, gebe es keine Diskriminierung. Am 3. Dezember will er mit den Studierenden sprechen.

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