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Wissenschaft im Wettbewerb: EFI-Gutachten: Die besten Wissenschaftler bleiben im Ausland

Deutschland bemüht sich, seine Wissenschaftler aus dem Ausland zurückzuholen. Doch das gelingt nicht gut, kritisieren Experten

Die German Scholars Organization (GSO) verteidigt Rückholprogramme für deutsche Wissenschaftler gegen Kritik der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). Die Programme von Wissenschaftorganisationen und der GSO seien „sinnvoll und notwendig, um Deutschlands Position im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe weiter zu stärken“, erklärte GSO-Geschäftsführerin Sabine Jung am Montag auf Anfrage.

Im EFI-Gutachten 2014, das am morgigen Mittwoch in Berlin vorgestellt wird, kritisiert das von der Bundesregierung beauftragte sechsköpfige Gremium aus Wirtschaftswissenschaftlern, Deutschland gelinge es weniger gut als anderen europäischen Ländern, Wissenschaftler aus dem Ausland dauerhaft zurückzuholen. Nach einem Bericht von „Spiegel Online“ sind zwischen 1996 und 2011 rund 4000 Wissenschaftler mehr abgewandert als ins Land kamen, obwohl deutsche Wissenschaftsorganisationen mit millionenschweren Rückkehrerprogrammen um Forscher aus dem Ausland werben. Dagegen hätten die Schweiz, Österreich, Schweden und Belgien einen positiven Saldo. Insbesondere die Schweiz schaffe es im Gegensatz zu Deutschland, für die Besten attraktiv zu sein.

GSO-Geschäftsführerin Jung verweist dagegen auf Erfolge ihrer Organisation und etwa auch der vom Bund finanzierten Initiative Gain. Die vor zehn Jahren gegründete GSO habe bislang 52 Professorinnen und Professoren zurückgewonnen und dafür 5,8 Millionen Euro eingesetzt, unter anderem mit Mitteln der Alfried- Krupp-von-Bohlen- und Halbach-Stiftung. Eine Gain-Studie mit Deutschen, die in die USA gegangen waren, ergab 2012, dass etwa zwei Drittel von ihnen zurückkehren. Gleichwohl sei das deutsche Wissenschaftssystem weiterhin stark reformbedürftig, vor allem bei den verlässlichen Wegen zur Professur, betont Jung.

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